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Bhagavad - Gita Wie Sie Ist
von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Original Ausgabe von 1974 Nur Vers Übersetzung

ACHTES KAPITEL
Wie man den Höchsten erreicht.

8.1 – Arjuna fragte: O mein Herr, o Höchste Person, was ist das Brahman und, was ist das Selbst? Was sind fruchtbringende Aktivitäten? Was ist die materielle Manifestation, und was sind die Halbgötter? Bitte erkläre mir dies alles.

8.2 – Auf welche Weise lebt der Herr des Opfers im Körper, und wo hält Er Sich auf, o Madhusūdana? Und wie können sich diejenigen, die im hingebungsvollen Dienen beschäftigt sind, zur Zeit des Todes an Dich erinnern?

8.3 – Der Höchste Herr sagte: Das unzerstörbare, transzendentale Lebewesen wird Brahman und seine ewige Natur das Selbst genannt. Handlungen, die die Entwicklung des materiellen Körpers bestimmen, nennt man karma oder fruchtbringende Aktivitäten.

8.4 – Die materielle Natur ist endlos wandelbar. Das Universum ist die kosmische Form des Höchsten Herrn, und Ich bin dieser Herr, der von der Überseele repräsentiert wird und im Herzen jedes verkörperten Wesens weilt.

8.5 – Jeder, der sich im Augenblick des Todes, wenn er seinen Körper verläßt, an Mich erinnert, gelangt augenblicklich in Mein Reich. Darüber besteht kein Zweifel.

8.6 – Den Seinszustand, an den man sich beim Verlassen des Körpers erinnert, wird man ohne Zweifel erreichen.

8.7 – Daher, o Arjuna, solltest du immer an Mich als Kṛṣṇa denken und zur selben Zeit deine vorgeschriebene Pflicht erfüllen und kämpfen. Wenn du deine Aktivitäten Mir weihst und deinen Geist und deine Intelligenz fest auf Mich richtest, wirst du ohne Zweifel zu Mir gelangen.

8.8 – Wer über Mich, den Höchsten Persönlichen Gott, meditiert, indem er seinen Geist ständig darin übt, sich an Mich zu erinnern, und von diesem Pfad nicht abweicht, o Pārtha, wird Mich ohne Zweifel erreichen.

8.9 – Man sollte über den Höchsten Herrn als den meditieren, der alles weiß, der der Älteste, der der Kontrollierende, der kleiner als das Kleinste, der der Erhalter allen Seins, der jenseits jeder materiellen Vorstellung, der unvorstellbar und der immer eine Person ist. Er ist leuchtend wie die Sonne, und da Er transzendental ist, befindet Er Sich jenseits der materiellen Natur.

8.10 – Wer im Augenblick des Todes die Lebensluft zwischen die Augenbrauen konzentriert und sich in völliger Hingabe an den Höchsten Herrn erinnert, wird ohne Zweifel zum Höchsten Persönlichen Gott gelangen.

8.11 – Die Weisen, die die Veden kennen, die das omkāra sprechen und die sich auf der Lebensstufe der Entsagung befinden, gehen in das Brahman ein. Wer diese Vollkommenheit ersehnt, lebt in sexueller Enthaltsamkeit. Ich werde dir nun diesen Vorgang erklären, durch den man Erlösung erlangen kann.

8.12 – Yoga zu praktizieren bedeutet, sich von allen sinnlichen Aktivitäten zu lösen. Indem man die Türen der Sinne schließt, den Geist auf das Herz richtet und die Lebensluft auf den höchsten Punkt des Kopfes konzentriert, verankert man sich im yoga.

8.13 – Wer, nachdem er diesen yoga beherrscht und die heilige Silbe om, die höchste Folge von Buchstaben, vibriert, beim Verlassen des Körpers an den Höchsten Persönlichen Gott denkt, wird die spirituellen Planeten erreichen.

8.14 – O Sohn Pṛthās, wer sich fortwährend an Mich erinnert, kann Mich sehr leicht erreichen, da er Mir ständig in liebender Hingabe dient.

8.15 – Nachdem die großen Seelen, die hingegebenen yogīs, Mich erreicht haben, kehren Sie niemals wieder in diese zeitweilige Welt des Leids zurück, denn sie haben die höchste Vollkommenheit erlangt.

8.16 – Alle Planeten in der materiellen Welt – vom höchsten bis hinunter zum niedrigsten – sind Orte des Leids, an denen sich Geburt und Tod wiederholen. Wer aber in Mein Reich gelangt, o Sohn Kuntīs, wird niemals wieder geboren.

8.17 – Nach menschlicher Zeitrechnung ergeben tausend Zeitalter die Dauer eines Tages im Leben Brahmās. Und ebenso lange währt seine Nacht.

8.18 – Wenn Brahmās Tag anbricht, tritt die Vielzahl der Wesen ins Sein, und wenn seine Nacht hereinbricht, werden sie alle vernichtet.

8.19 – Immer wieder beginnt der Tag, und die Schar der Wesen wird aktiv, und dann wieder bricht die Nacht herein, o Pārtha, und hilflos werden sie aufgelöst.

8.20 – Jedoch gibt es noch eine andere Natur, die ewig und transzendental zur manifestierten und unmanifestierten Materie ist. Sie ist erhaben und wird niemals vernichtet. Auch wenn alles in der materiellen Welt zerstört wird, bleibt dieser Teil, wie er ist.

8.21 – Dieses höchste Reich wird unmanifestiert und unfehlbar genannt und ist das höchste Ziel. Geht jemand dort hin, kehrt er nie wieder zurück. So beschaffen ist Mein höchstes Reich.

8.22 – Der Höchste Persönliche Gott, der größer ist als alle, kann durch reine Hingabe erreicht werden. Obwohl Er Sich in Seinem Reich aufhält, ist Er alldurchdringend und ruht alles in Ihm.

8.23 – O Bester der Bhāratas, Ich werde dir nun die verschiedenen Zeiten erklären, die beim Verlassen dieser Welt entscheiden, ob man wieder zurückkehrt oder nicht.

8.24 – Wer das Höchste Brahman kennt, scheidet von der Welt während der Feuergott seinen Einfluß ausübt, im Licht, in einem glückverheißenden Augenblick, während der vierzehn Tage des Mondes und der sechs Monate, in denen die Sonne im Norden steht.

8.25 – Der Mystiker, der die Welt während des Rauches verläßt, nachts, während der mondlosen vierzehn Tage und in den sechs Monaten, in denen die Sonne im Süden steht, oder der den Mondplaneten erreicht, muß wieder zurückkehren.

8.26 – Nach der Aussage der Veden gibt es zwei Wege, auf denen man die materielle Welt verlassen kann – einen im Licht und einen in der Dunkelheit. Wenn jemand im Licht scheidet, kehrt er nicht wieder zurück; wer jedoch in der Dunkelheit geht, muß zurückkommen.

8.27 – Die Gottgeweihten lassen sich von der Beschreibung dieser beiden Wege niemals verwirren. Deshalb, o Arjuna, sei stets in Hingabe gefestigt.

8.28 – Ein Mensch, der sich dem Pfad des hingebungsvollen Dienens zuwendet, ist nicht der Ergebnisse beraubt, die man erhält, wenn man die Veden studiert, sich strenge Opfer auferlegt, Spenden gibt oder philosophische und fruchtbringende Aktivitäten ausführt. Am Ende geht er zum höchsten Reich.

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Hare Krishna - Hare Krishna * Krishna Krishna Hare Hare * Hare Rama - Hare Rama * Rama Rama Hare Hare.