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Die Transzendentalen Spiele Sri Krishnas

Von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Die Transzendentalen Spiele Sri Krishnas
Kṛṣṇa - Der Höchste Persönliche Gott
Originale Version 1. Auflage 1974
19. Kapitel:
 
Krishna
 
Kṛṣṇa verschlingt ein weiteres Waldbrandfeuer


 

Während Kṛṣṇa, Balarāma und Ihre Freunde von dem soeben geschilderten Abenteuer in Anspruch genommen waren, begannen die unbewachten Kühe nach eigenem Gutdünken weiterzuwandern und entfernten sich, verlockt von frischen Gräsern, immer weiter in die dichtesten Teile des Waldgebietes. Von einem Wald zum anderen zogen die Ziegen, Kühe und Büffel, bis sie schließlich in den Wald kamen, der als »Iṣikāṭavi« bekannt ist. Sie waren vom saftiggrünen Gras angelockt worden; aber als sie sich mitten im Wald befanden, sahen sie, daß dort ein Waldbrand wütete, und deshalb fingen sie sogleich an zu schreien. Inzwischen hatten Balarāma, Kṛṣṇa und Ihre Freunde die Tiere nicht finden können und waren deshalb sehr bekümmert. Schließlich sahen sie, wohin die Tiere ihren Weg genommen hatten, indem sie den Spuren der Kühe und dem Pfad folgten, der durch das abgeweidete Gras entstanden war. Die Jungen befürchteten, daß es nun um ihren Lebensunterhalt, die Kühe, geschehen sei. Bald jedoch vernahmen sie das Muhen und Meckern, und Kṛṣṇa begann sogleich, mit lauter Stimme die Kühe bei ihren jeweiligen Namen zu rufen. Mit freudigem Muhen antworteten die Kühe auf die Rufe Kṛṣṇas, doch schon hatte der Waldbrand sie allesamt eingeschlossen, und ihre Lage erschien äußerst bedrohlich. Als der Wind noch heftiger blies, wuchsen die Flammen immer stärker an, und es schien, als werde alles Bewegliche und Unbewegliche in den Flammen umkommen. Die Kühe und die Jungen überkam Entsetzen, und sie sahen Balarāma an, wie ein Sterbender auf das Bildnis des Höchsten Persönlichen Gottes schaut. Sie sagten: »Lieber Kṛṣṇa, lieber Balarāma, wir spüren bereits die brennende Hitze des lodernden Feuers. Laßt uns bei Euren Lotosfüßen Zuflucht nehmen! Wir wissen, daß Ihr uns vor jeder Gefahr beschützen könnt. Lieber Freund Kṛṣṇa, wir sind Deine lieben Freunde. Es ist nicht richtig, daß wir auf diese Art und Weise leiden sollen. Wir sind völlig von Dir abhängig, und Du bist der Kenner allen religiösen Lebens. Wir kennen niemanden als Dich.«

Als der Höchste Persönliche Gott das Flehen Seiner Freunde hörte, antwortete Er ihnen, indem Er ihnen einen wohltuenden Blick zuwarf. Durch die Sprache Seiner Augen teilte Er ihnen mit, daß sie sich nicht zu fürchten brauchten. Dann verschluckte Kṛṣṇa, der höchste Mystiker, der mächtige Persönliche Gott, im Nu alle Flammen. So wurden die Kühe und Jungen vor der drohenden Gefahr bewahrt. Vor Angst waren Kṛṣṇas Freunde fast bewußtlos geworden, aber als sie ihr Bewußtsein wiedererlangten und die Augen öffneten, sahen sie, daß sie wieder zusammen mit Kṛṣṇa und Balarāma und den Kühen im grünen Wald waren. Sie konnten es kaum fassen, daß sie den Angriff des lodernden Feuers heil überstanden hatten, und daß auch den Kühen nichts geschehen war. Insgeheim dachten sie, daß Kṛṣṇa kein gewöhnlicher Junge sein könne, sondern irgendein Halbgott sei.

Am Abend kehrten Kṛṣṇa und Balarāma zusammen mit den Jungen und Kühen nach Vṛndāvana zurück, wobei Sie Ihre Flöten spielten. Als Sie Sich dem Dorf näherten, wurden alle gopīs überaus heiter und froh. Den ganzen Tag lang dachten die gopīs an Kṛṣṇa, der im Wald umherzog, und in Seiner Abwesenheit erschien ihnen ein Augenblick so lang wie zwölf Jahre.

Hiermit enden die Erklärungen Bhaktivedantas zum 19. Kapitel des Buches Kṛṣṇā:
»Kṛṣṇa verschlingt einen weiteren Waldbrand.«.