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Die Transzendentalen Spiele Sri Krishnas

Von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Die Transzendentalen Spiele Sri Krishnas
Kṛṣṇa - Der Höchste Persönliche Gott
Originale Version 1. Auflage 1974
33. Kapitel:
 
Krishna
 
Vidyādhara wird befreit und der Dämon Śaṅkhacūḍa getötet


 

Eines Tages beschlossen die Kuhhirten von Vṛndāvana, die von Nanda Mahārāja angeführt wurden, nach Ambikāvana zu gehen, um an der Śivarātri-Zeremonie teilzunehmen. Nach dem rāsa-līlā, der während des Herbstes stattfand, ist der nächste große Festtag Holi, der Tag der Dolayātrā-Zeremonie. Zwischen der Dolayātra-Zeremonie und dem rāsa-līlā liegt jedoch noch das ebenfalls wichtige Śivarātri-Fest, das ganz besonders von den Śivaiten, den Geweihten Śivas, gefeiert wird. Manchmal begehen auch die Vaiṣṇavas dieses Fest, denn sie betrachten Śiva als den größten Vaiṣṇava, doch für gewöhnlich wird die Śivarātri-Zeremonie von den bhaktas, den Geweihten Kṛṣṇas, nicht gefeiert. Deshalb wird im Śrīmad-Bhāgavatam gesagt, daß die Kuhhirten und ihr Führer Nanda Mahārāja eines Tages dieses beschlossen. Das bedeutet, daß sie an der Śivarātri-Zeremonie nicht regelmäßig teilnahmen, sondern eines Tages aus Neugierde nach Ambikāvana gehen wollten. Die Stadt Ambikāvana liegt irgendwo in der Gujarat-Provinz. Man sagt, sie sei am Fluß Sarasvatī gelegen, doch seltsamerweise gibt es nirgends in der Provinz Gujarat einen Fluß namens Sarasvatī; der einzige Fluß dort heißt Savarmati. In Indien liegen alle berühmten Pilgerorte an großen Flüssen wie dem Ganges, der Yamunā, Sarasvatī, Narmadā, Godāvarī und Kāverī. Ambikāvana befand sich am Ufer der Sarasvatī, und alle Kuhhirten zogen gemeinsam mit Nanda Mahārāja dorthin.

Gleich nach ihrer Ankunft begannen sie mit viel Hingabe die Bildgestalten Śivas und Ambikās zu verehren. Es ist allgemein der Brauch, daß überall dort, wo ein Tempel Śivas steht, auch ein Tempel Ambikās (Durgā) stehen muß, denn Ambikā ist die Gattin Śivas und die Keuscheste aller Frauen. Sie lebt niemals getrennt von ihrem Gatten. Als die Kuhhirten Ambikāvana erreichten, badeten sie zunächst einmal im Fluß Sarasvatī. Wenn man zu einer Pilgerstätte kommt, ist es die erste Pflicht, ein Bad zu nehmen, und manchmal sogar, sich den Kopf zu rasieren. Das ist das erste, was man zu tun hat. Nachdem die Männer also ein Bad genommen hatten, verehrten sie die Bildgestalten Śivas und Ambikās und verteilten anschließend an allen heiligen Plätzen Spenden.

Nach vedischem Brauch müssen Spenden den brāhmaṇas gegeben werden. In den śāstras wird gesagt, daß nur die brāhmaṇas und sannyāsīs berechtigt sind, Spenden anzunehmen, und somit gaben ihnen die Hirten aus Vṛndāvana Kühe, die mit goldenen Ornamenten und wunderschönen Blütenkränzen geschmückt waren. Den brāhmaṇas werden Spenden gegeben, weil sie keiner gewinnbringenden Tätigkeit nachgehen. Dafür erwartet man von ihnen, daß sie den brahmanischen Pflichten nachkommen, die in der Bhagavad-gītā aufgezählt werden, d. h., daß sie sich Wissen aneignen und sich Opfer und Bußen auferlegen. Sie müssen indessen nicht nur selbst gelehrt sein, sondern sind auch verpflichtet, ihr Wissen an andere weiterzugeben. Brāhmaṇas sollen nicht nur brāhmaṇas sein; sie sollen auch andere zu brāhmaṇas machen. Wenn nämlich jemand bereit ist, der Schüler eines brāhmaṇa zu werden, hat er die Möglichkeit, selbst ein brāhmaṇa zu werden. Brāhmaṇas sind stets mit der Verehrung Viṣṇus beschäftigt, und daher ist es ihnen erlaubt, alle möglichen Spenden entgegenzunehmen. Und sollten sie einmal mehr bekommen, als sie brauchen, ist es ihre Pflicht, alles Überschüssige für den Dienst an Viṣṇu zu verteilen. In den vedischen Schriften wird deshalb empfohlen, den brāhmaṇas Spenden zu geben, denn so erfreut man Viṣṇu und alle Halbgötter.

Die Pilger müssen also ein Bad nehmen, die Bildgestalten verehren und Spenden geben; außerdem wird ihnen geraten, einen Tag lang zu fasten. Wenn sie einen Wallfahrtsort besuchen, sollen sie wenigstens drei Tage lang dort bleiben. Am ersten Tag fasten sie, und erst am Abend dürfen sie ein wenig Wasser trinken, da Wasser das Fasten nicht unterbricht.

Die Hirten und ihr Führer, Nanda Mahārāja, verbrachten die erste Nacht am Ufer der Sarasvatī. Sie hatten den ganzen Tag gefastet und tranken nun ein wenig Wasser, dann legten sie sich zur Ruhe. Während sie schliefen, kam aus dem nahegelegenen Wald eine große Schlange gekrochen, die sich plötzlich auf Nanda Mahārāja stürzte und ihn gierig zu verschlingen begann. Nanda war hilflos und schrie deshalb: »Mein lieber Sohn, Kṛṣṇa, bitte komm und rette mich aus dieser Gefahr! Eine große Schlange will mich fressen!« Sowie die Hirten Nanda Mahārājas Hilferufe hörten, fuhren sie von ihrem Lager auf, und als sie sahen, was mit ihrem Führer geschah, holten sie lodernde Holzscheite aus dem Feuer und schlugen damit wild auf die Schlange ein, um sie zu töten. Doch obwohl das Ungeheuer mit brennenden Scheiten geschlagen wurde, wollte es nicht von Nanda Mahārāja ablassen.

Endlich erschien Kṛṣṇa auf dem Schauplatz und berührte die Schlange mit Seinen Lotosfüßen. Sowie das Ungetüm die Füße des Herrn spürte, warf es seinen Reptilkörper ab, und zum Vorschein kam ein Halbgott mit Namen Vidyādhara. Seine körperliche Erscheinung war so schön, daß er der Verehrung würdig zu sein schien. Ein Strahlen und Leuchten ging von seinem Körper aus, und er war mit einer goldenen Halskette geschmückt. Vidyādhara brachte Śrī Kṛṣṇa sogleich seine Ehrerbietungen dar und stellte sich in demütiger Haltung vor den Herrn. Kṛṣṇa fragte ihn: »Du scheinst ein Halbgott zu sein und überdies in der Gunst der Glücksgöttin zu stehen. Wie konntest du solche Scheußlichkeiten begehen, und weshalb hast du den Körper einer Schlange erhalten?« Daraufhin erzählte der Halbgott die Geschichte seines vorangegangenen Lebens.

»Mein Lieber Herr«, sprach er, »in meinem letzten Leben hieß ich Vidyādhara, und ich war auf der ganzen Welt für meine Schönheit berühmt. Weil ich eine gefeierte Persönlichkeit war, pflegte ich in meinem Luftfahrzeug überallhin zu reisen. Auf einem dieser Flüge sah ich den großen Weisen Āṅgirā. Er war sehr häßlich, und da ich mir viel auf meine Schönheit einbildete, lachte ich ihn aus. Zur Strafe für diese Sünde verfluchte mich der Weise, den Körper einer Schlange anzunehmen.«

Hierzu ist zu bemerken, daß ein Lebewesen, solange es nicht von Kṛṣṇa begünstigt wird, unter dem Einfluß der materiellen Erscheinungsweisen steht, ganz gleich, wie fortgeschritten es in materieller Hinsicht auch sein mag. Vidyādhara war ein mächtiger Halbgott, und er war von großer Schönheit. Zudem erfreute er sich einer hohen materiellen Stellung und war in der Lage, mit seinem Himmelsfahrzeug überallhin zu reisen. Dennoch wurde er dazu verflucht, in seinem nächsten Leben eine Schlange zu werden. Jeder Mensch, der eine hohe materielle Stellung innehat, kann, wenn er nicht vorsichtig ist, dazu verdammt werden, in eine abscheuliche Lebensform einzugehen. Es ist ein Irrtum zu glauben, man falle nie wieder in eine niedere Lebensform zurück, wenn man einmal einen menschlichen Körper erhalten habe. Vidyādhara selbst bestätigt, daß er verdammt wurde, eine Schlange zu werden, obwohl er ein Halbgott war. Doch weil er von den Lotosfüßen Krṣṇas berührt wurde, erwachte er augenblicklich zum Kṛṣṇa-Bewußtsein. Er bekannte indessen, daß er in seinem vorangegangenen Leben sehr sündig gewesen sei. Ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch weiß, daß er immer der Diener von Kṛṣṇas Diener ist; er sieht sich als höchst unbedeutend an, und wenn ihm einmal etwas gut gelingt, ist er sich bewußt, daß dies nur durch die Barmherzigkeit Kṛṣṇas und des geistigen Meisters möglich war.

Der Halbgott Vidyādhara sagte weiter zu Śrī Kṛṣṇa: »Weil ich auf die ausnehmende Schönheit meines Körper sehr stolz war, verspottete ich das häßliche Äußere des großen Weisen Āṅgirā. Er verfluchte mich für diese Sünde, und so wurde ich zu einer Schlange. Doch nun erkenne ich, daß der Fluch des Heiligen in Wirklichkeit gar kein Fluch war, sondern eine große Segnung. Hätte er mich nämlich verflucht, wäre ich niemals von Deinen Lotosfüßen getreten und dadurch von aller materiellen Verunreinigung befreit worden.«

Im materiellen Dasein gelten vier Dinge als sehr wertvoll: in einer ehrbaren Familie geboren zu sein, sehr reich zu sein, sehr gelehrt zu sein und sehr schön zu sein. Diese Dinge werden als materielle Werte angesehen. Unglücklicherweise werden diese materiellen Werte ohne Kṛṣṇa-Bewußtsein manchmal zur Ursache von Sünde und Entartung. Das beste Beispiel ist Vidyādhara: Obwohl er ein Halbgott war und einen wunderschönen Körper besaß, wurde er so stolz, daß er dazu verdammt wurde, den Körper einer Schlange anzunehmen. Die Schlange ist als das grausamste und neidischste Lebewesen bekannt, doch neidische Menschen sind sogar noch tückischer als Schlangen. Eine Schlange läßt sich durch beschwörende mantras und durch besondere Kräuter zähmen, doch ein neidischer Mensch ist unberechenbar.

»Lieber Herr«, fuhr Vidyādhara fort, »nun, da ich glaube, von allen Sünden befreit worden zu sein, bitte ich Dich um die Erlaubnis, in mein Reich auf den himmlischen Planeten zurückzukehren.« Diese Bitte zeigt uns, daß Menschen, die an fruchtbringenden Tätigkeiten haften und sich wünschen, materielle Annehmlichkeiten auf höheren Planetensystemen zu genießen, ihr Ziel nicht ohne die Einwilligung des Höchsten Persönlichen Gottes erreichen können. In der Bhagavad-gītā wird dazu gesagt, daß die weniger Intelligenten nach materiellen Vorteilen streben und deshalb die Halbgötter verehren, doch daß sie die Segnungen der Halbgötter im Grunde nur mit der Einwilligung Viṣṇus oder Kṛṣṇas erhalten. Halbgötter besitzen nicht selbst die Macht, materielle Reichtümer zu vergeben. Wenn daher jemand an materiellen Schätzen haftet, sollte er Kṛṣṇa, den Höchsten Persönlichen Gott, verehren und Ihn darum bitten. Kṛṣṇa ist durchaus in der Lage, auch materielle Segnungen zu erteilen. Es ist jedoch ein Unterschied, ob man die Halbgötter um einen materiellen Nutzen bittet oder Kṛṣṇa. Dhruva Mahārāja z. B. verehrte den Höchsten Persönlichen Gott aus materiellen Motiven, doch als er dann die Gunst des Höchsten Herrn erlangte und Ihn vor sich sah, war er so zufriedengestellt, daß er nicht gewillt war, irgendeine materielle Segnung anzunehmen. Ein intelligenter Mensch bittet nicht die Halbgötter um Gefälligkeiten oder verehrt sie; er wird direkt Kṛṣṇa-bewußt, und wenn er dennoch ein Verlangen nach materiellem Nutzen hegt, bittet er Kṛṣṇa darum, und nicht die Halbgötter.

Vidyādhara, der auf Kṛṣṇas Erlaubnis wartete, zu den himmlischen Planeten zurückzukehren, erklärte weiter: »Nun, da mich Deine Lotosfüße berührten, bin ich von allen materiellen Qualen befreit. Du bist der mächtigste aller Mystiker; du bist der ursprüngliche Höchste Persönliche Gott; Du bist der Herr über alle Gottgeweihten, und Du bist der Erhalter aller Planetensysteme. Deshalb bitte ich Dich um die Erlaubnis, in mein Reich zurückzukehren. Bitte nimm mich als eine Dir völlig hingegebene Seele an. Ich weiß sehr wohl, daß Menschen, die ständig Deinen heiligen Namen chanten, von allen sündigen Reaktionen erlöst werden, und daher sind gewiß auch diejenigen befreit, die das Glück haben, von Deinen Lotosfüßen berührt zu werden. Ich bin mir sicher, daß ich nun vom Fluch der brāhmaṇas erlöst bin, da ich von Deinen Lotosfüßen berührt wurde.«

Alsdann erhielt Vidyādhara von Kṛṣṇa die Erlaubnis, in seine Heimat auf den himmlischen Planeten zurückzukehren. Dankbar umkreiste er den Herrn zur Verehrung, und nachdem er Ihm seine respektvollen Ehrerbietungen erwiesen hatte, machte er sich auf zu seinem Planeten. Auf diese Weise wurde Nanda Mahārāja vor der fürchterlichen Schlange gerettet.

Die Kuhhirten, die nach Ambikāvana gepilgert waren, um Śiva und Ambikā zu verehren, beendeten ihre Opferhandlungen und traten die Rückreise nach Vṛndāvana an. Unterwegs erinnerten sie sich gegenseitig an Kṛṣṇas wundervolle Taten, und als schließlich ihr Gespräch auf Vidyādharas Befreiung kam, vergrößerte sich ihre Zuneigung für Kṛṣṇa nur noch mehr. Sie waren nach Ambikāvana gezogen, um Śiva und Ambikā zu verehren, doch hatten sie mehr und mehr Zuneigung für Kṛṣṇa gewonnen. Auch die gopīs hatten früher einmal die Göttin Kātyāyanī verehrt, um noch mehr Liebe für Kṛṣṇa zu entwickeln. In der Bhagavad-gītā wird gesagt, daß Menschen, die Halbgötter wie Brahmā, Śiva, Indra und Candra verehren, um einen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen, weniger intelligent sind und das eigentliche Ziel des Leben vergessen haben. Doch die Hirten, die Einwohner von Vṛndāvana, waren keine gewöhnlichen Sterblichen. Alles, was sie taten, taten sie für Kṛṣṇa. Wenn man Halbgötter wie Śiva und Brahmā verehrt, um seine Liebe für Kṛṣṇa zu vergrößern, ist dies zu befürworten, doch wenn man sich aus selbstsüchtigen Motiven an sie wendet, ist dies zu verurteilen.

Einige Zeit nach diesem Vorfall begaben Sich Kṛṣṇa und Balarāma, die beide unvorstellbar mächtig sind, in einer milden Nacht zusammen mit den Mädchen aus Vrajabhūmi, mit denen Sie sich gern vergnügten, in den Wald von Vṛndāvana. Die jungen Mädchen aus Vraja waren alle sehr schön gekleidet und mit Sandelholzsalbe und Blumen geschmückt. Der Mond leuchtete am Himmel, umringt von funkelnden Sternen, und ein sanfter Wind trug den süßen Duft von mallika-Blumen mit sich, nach dem die Hummeln ganz verrückt wurden. Kṛṣṇa und Balarāma nutzten die angenehme Atmosphäre und begannen sehr melodisch zu singen. Die gopīs wurden so sehr von ihrem rhythmischen Singen bezaubert, daß sie sich fast vergaßen; ihr Haar löste sich, ihre Kleider verrutschten, und ihre Blumengirlanden fielen zu Boden.

Während die Mädchen so sehr in das Hören vertieft waren, daß sie fast wahnsinnig dabei wurden, erschien ein dämonischer Bekannter Kuveras, des Schatzmeisters der himmlischen Planeten, auf der Szene. Der Dämon hieß Śaṅkhacūḍa, da er auf dem Kopf einen kostbaren Juwel trug, der einem Muschelhorn glich. Genau wie die beiden Söhne Kuveras, die sehr stolz auf ihre Macht und ihren Reichtum geworden waren und den großen Gottgeweihten Nārada Muni nicht beachtet hatten, war auch Śaṅkhacūḍa durch seinen materiellen Reichtum hochmütig geworden. Er dachte, Kṛṣṇa und Balarāma seien zwei gewöhnliche Hirtenjungen, die sich in der Gesellschaft vieler schöner Mädchen vergnügten. In der materiellen Welt ist es für gewöhnlich so, daß jemand, der sehr reich ist, glaubt, alle schönen Frauen seien für ihn bestimmt. Und so dachte auch Śaṅkhacūḍa, weil er zur reichen Gefolgschaft Kuveras gehöre, sei es nur recht und billig, wenn er, und nicht Kṛṣṇa und Balarāma, sich an so vielen hübschen Mädchen erfreue. Er beschloß daher, sie zu rauben. Unvermittelt trat er vor Kṛṣṇa und Balarāma und die Mädchen aus Vrajabhūmi und führte die gopīs in Richtung Norden mit sich fort. Er befahl ihnen, als wäre er ihr Besitzer und Ehemann, obwohl Kṛṣṇa und Balarāma dabei waren. Als die Mädchen aus Vraja von Śaṅkhacūḍa gewaltsam entführt wurden, riefen sie laut nach Kṛṣṇa und Balarāma um Hilfe. Sogleich nahmen die beiden Brüder große Holzknüppel vom Boden auf und folgten ihnen. »Habt keine Angst, habt keine Angst«, riefen Sie den gopīs zu, »wir kommen sofort, um den Dämonen zu bestrafen!« Gleich darauf hatten Sie Śaṅkhacūḍa eingeholt. Der Dämon, dem die beiden Brüder zu mächtig erschienen, ließ die gopīs zurück und floh aus Furcht um sein Leben. Aber Kṛṣṇa wollte ihn nicht entkommen lassen. Er vertraute die gopīs der Obhut Balarāmas an und verfolgte Śaṅkhacūḍa, dem Er den wertvollen muschelhornähnlichen Juwel abnehmen wollte. Nachdem Er ihm eine kurze Strecke nachgesetzt hatte, packte Er ihn, schlug ihm mit der Faust auf den Kopf und tötete ihn. Dann nahm Er den kostbaren Edelstein an Sich und kehrte zu Balarāma und den gopīs zurück. Vor den Augen der Mädchen aus Vraja überreichte Er Seinem älteren Bruder das wertvolle Schmuckstück.

Hiermit enden die Erklärungen Bhaktivedantas zum 33. Kapitel des Buches Kṛṣṇa:
»Vidyādhara wird befreit und der Dämon Śaṅkhacūḍa getötet«.