Jenseits von Raum und Zeit

 

von Seiner Göttlichen Gnade A.C Bhaktivedanta Swami Prabhupāda
Gründer und ācārya der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein

Original Version - Erste Ausgabe 1970 ISKCON PRESS

Die Wissenschaftler werden vielleicht eines Tages die unvergängliche anti-materielle Welt entdecken, von der die Materialisten bisher überhaupt keine Vorstellung hatten. Was die heutigen Wissenschaftler für eine Vorstellung von der Anti-Materie haben, ist einem am 27. Oktober 1959 in der Times of India erschienenen Artikel zu entnehmen:

Stockholm, den 26. Oktober 1959 – Zwei amerikanische Wissenschaftler wurden heute für die Entdeckung des Anti-Protons mit dem Nobel-Preis für Physik ausgezeichnet. Es gelang ihnen, einen Beweis für das Vorhandensein von zwei Arten Materie zu erbringen – Partikel und Anti-Partikel. Dr. Emillo Segre, 69 und Dr. Owen Chamberlein geben in ihrer Theorie Raum für das Vorhandensein einer anderen Welt, einer Antiwelt, die aus Anti-Materie zusammengesetzt ist. Diese anti-materielle Welt würde aus atomischen und subatomischen Partikeln bestehen, die sich in Bahnen bewegen, die denen dieser Welt genau entgegengesetzt sind. Sollten diese beiden Welten jemals kollidieren, würde alles in weniger als einem Moment vernichtet werden.

In dieser Erklärung finden sich folgende Behauptungen und Vermutungen:

1. Es gibt ein anti-materielles Atom bzw. eine Partikel, welche sich aus Eigenschaften zusammensetzt, die dem Atom entgegenstehen.

2. Es gibt außer dieser stofflichen Welt noch eine andere Welt, von der wir bisher nur unzulänglich Kenntnis haben.

3. Es besteht die Möglichkeit, daß die anti-materiellen und die materiellen Welten zu einem bestimmten Zeitpunkt kollidieren und sich dabei gegenseitig vernichten.

Mit Punkt 1 und 2 dieser Behauptungen können wir, die Schüler der theistischen Wissenschaft, völlig übereinstimmen.

Dem dritten Punkt können wir nur innerhalb der begrenzten wissenschaftlichen Definition von Anti-Materie zustimmen.

Die Vorstellung der Wissenschaftler von Anti-Materie geht nämlich über eine wieder andere oder völlig neue Variation der Stoffeskraft nicht hinaus, während wirkliche Anti-Materie nicht stofflich, d.h. transzendental sein muß. Materie unterliegt dem Zerfall, aber die Anti-Materie – wenn sie frei von allen materiellen Symptomen sein soll – darf schon aufgrund ihres eigenen Wesens dem Zerfall nicht unterliegen. Wenn die Materie zerstörbar bzw. trennbar ist, muß die Anti-Materie unzerstörbar und untrennbar sein. Wir werden diese Thesen aus der Sicht der autoritativen Schriften erörtern.

Die maßgeblichsten und fast überall anerkannten heiligen Schriften der Welt sind die Veden. Die Veden bestehen aus vier Teilen:

Sāma, Yajus, Ṛk und Atharva. Die Veden sind für einen Durchschnittsmenschen sehr schwer zu verstehen. Deshalb werden die vier Veden in den 18 Purāṇas und in dem Mahābhārata genannten historischen Epos erklärt. Auch das Rāmāyaṇa ist ein historisches Epos, in dem alle wichtigen Unterweisungen der Veden enthalten sind. Die vier Veden, die Urfassung des Rāmāyaṇa von Vālmīki, das Mahābhārata und die Purāṇas werden als die vedischen Schriften bezeichnet.

Die Upanishaden sind Teile der vier Veden und in den Vedānta-sūtras ist die Substanz der Veden enthalten. Als Zusammenfassung aller vedischen Schriften, als die Essenz der Upanishaden und als einführende Erklärung der Vedānta-sūtras gilt die Bhagavad-gītā. Daraus ergibt sich, daß man durch die Bhagavad-gītā Zugang zu der Essenz der Veden haben kann, denn sie wird von Kṛṣṇa, dem Herrn, dem höchsten persönlichen Gott, gesprochen, der aus der anti-materiellen in diese Welt herabsteigt, um uns vollkommenes Wissen über die überweltlichen Energien zu vermitteln.

Die überweltlichen Energien des persönlichen Gottes werden in der Bhagavad-gītā ‚parā prakṛti‘ genannt. Die Wissenschaftler haben kürzlich entdeckt, daß es zwei verschiedene Arten von Materie gibt, die beide dem Zerfall unterliegen, doch die Gītā enthält aus überweltlicher Sicht eine genaue Beschreibung von Materie und Anti-Materie als zwei sich unterscheidende Energien. Es gibt eine Energie, die diese materielle Welt erschaffen hat und die in ihrer höheren Form auch die anti-materielle Welt erschaffen hat. Alle Lebewesen gehören dieser höheren Energie an. Die untergeordnete, die materielle Energie, wird aparā prakṛti genannt. In der Gītā wird die Schöpfungskraft in aparā und parā prakṛti eingeteilt.

Der Materie als solcher ist keine Schöpfungskraft gegeben. Erst durch Einfluß der lebendigen Kraft entstehen materielle Dinge. Materie in ihrer unberührten Form ist daher die latente Kraft des höchsten Wesens. Wenn wir an irgendeine Energie denken, dann denken wir auch ganz automatisch an den Ursprung dieser Energie. Wenn wir z. B. An Elektrizität denken, denken wir gleichzeitig auch an das Elektrizitätswerk, wo diese Energie erzeugt wird. Energie ist nicht unabhängig. Sie wird von einem höherstehenden Lebewesen gelenkt. Das Feuer z. B. bringt zwei weitere Energien hervor, nämlich Licht und Wärme. Licht und Wärme haben vom Feuer getrennt kein unabhängiges Dasein. Ebenso entstammen die untergeordneten und die höheren Energien einem Ursprung, dem man jeden beliebigen Namen geben mag. Aber dieser Ursprung der Energien muß ein lebendiges Wesen sein, mit vollendetem Wahrnehmungsvermögen für alles Existierende. Dieses höchste lebende Wesen ist der persönliche Gott, Śrī Kṛṣṇa, der durch seine Unvergleichlichkeit Allesanziehende.

In den Veden wird das höchste lebende Wesen bzw. die absolute Wahrheit Bhagavān genannt, dem alle Füllen und Gottesmajestäten gegeben sind, das Lebewesen, das der Urquell aller Energien und Kräfte ist. Die Entdeckung der zwei Arten bedingter Energien durch die heutigen Wissenschaftler kennzeichnet nur den Beginn eines wissenschaftlichen Fortschritts. Jetzt muß weiter geforscht werden, um den Ursprung der beiden Partikel bzw. Atome zu finden, welche als materiell und anti-materiell bezeichnet werden.

Wie läßt sich die anti-materielle Partikel erklären? Unsere Erfahrungen beschränken sich auf materielle Partikel bzw. Atome. Wir wissen nichts über anti-materielle Atome. Die Bhagavad-gītā jedoch gibt uns folgende eindringliche Beschreibung der anti-materiellen Partikel:

Diese anti-materielle Partikel befindet sich im materiellen Körper. Dieser materielle Körper unterliegt ständig dem Wechsel, von der Kindheit zur Knabenzeit, von der Knabenzeit zur Jugendzeit, von der Jugendzeit zum Alter. Dann verläßt die anti-materielle Partikel den alten, unbrauchbaren Körper und nimmt wieder einen neuen materiellen Körper an. (Gītā II/13)

Diese Beschreibung bestätigt die wissenschaftliche Entdeckung, daß Energie in zweifacher Form existiert. Wenn eine von diesen, die anti-materielle Partikel, vom materiellen Körper getrennt wird, verliert dieser seine Brauchbarkeit und wird nutzlos. Daraus ergibt sich, daß die anti-materielle Partikel ohne Zweifel höher als die materielle Energie ist.

Man darf deshalb den Verlust materieller Energie nicht beklagen. Die verschiedensten Arten der sinnlichen Wahrnehmungen, wie Hitze und Kälte, Glück und Leid, sind nur Wechselwirkungen der materiellen Energie, die kommen und die wieder gehen wie die Jahreszeiten. Das zeitweilige Erscheinen und Aufhören dieser materiellen Wechselwirkungen bestätigt, daß der materielle Körper sich aus materieller Kraft zusammensetzt, die der lebendigen Kraft bzw. der jīva-Kraft untergeordnet ist.(Gītā II/14)

Jeder intelligente Mensch, der nicht betört wird durch Glück und Leid, der begreift, daß dies verschiedene, sich auf die Materie beziehende Entwicklungsstufen sind, die aus der Wechselwirkung materieller Energie entstehen, kann wieder in die anti-materielle Welt gelangen, wo das Leben ewig, voller unendlicher Erkenntnis und Glückseligkeit ist.(Gītā II/15)

Hier wird also über die anti-materielle Welt gesprochen, und gleichzeitig erfahren wir, daß es in der anti-materiellen Welt keine jahreszeitlich bedingten Schwankungen gibt. Alles ist dort beständig, voller Glück und Erkenntnis. Wenn wir von einer anti-materiellen „Welt“ sprechen, dann dürfen wir nicht vergessen, daß sie Formen, Eigenschaften und Einteilungen hat, die jenseits unserer irdischen Erfahrungen liegen.

Der stoffliche Körper unterliegt dem Zerfall. Er ändert sich daher ständig und besteht nur für eine gewisse Zeit. Das gleiche gilt auch für diese stoffliche Welt. Die anti-stoffliche Lebenskraft aber unterliegt nicht dem Zerfall und ist daher unvergänglich. Die wirklich großen Wissenschaftler haben deshalb einen Unterschied zwischen den verschiedenen Eigenschaften der materiellen und anti-materiellen Partikel getroffen und sie vergänglich und unvergänglich genannt. (Gītā II/16)

Die Forscher, welche die beiden Arten Materie entdeckt haben, müssen noch dem Wesen der Anti-Materie näherkommen. In der Bhagavad-gītā finden wir aber schon eine genaue Beschreibung davon. Anhand dieser unschätzbaren Informationen können die Wissenschaftler weiterforschen:

Die anti-materielle Partikel ist feiner als die feinste materielle Partikel. Diese lebendige Kraft ist so mächtig, daß ihre Auswirkung den ganzen stofflichen Körper durchwaltet. Die anti-materielle Partikel hat im Vergleich zur materiellen Partikel ungeheure Macht, und sie kann deshalb nicht zerstört werden.(Gītā II/17)

Das ist nur der Anfang der Beschreibung der anti-materiellen Partikel in der Gītā. Als Ergänzung hierzu finden wir folgende Erklärung:

Die feinste Form der anti-materiellen Partikel ist innerhalb der grob- und feinstofflichen materiellen Körper eingeschlossen. Obwohl die materiellen Körper (die grobstofflichen wie auch die feinstofflichen) dem Zerfall unterliegen, ist die feinere anti-materielle Partikel unvergänglich. Das Interesse aller Lebewesen muß daher diesem unvergänglichen Grundsatz gelten.(Gītā II/18)

Die Wissenschaft wird dann ihre Vollendung finden, wenn es den Wissenschaftlern dieser Welt gelingen wird, die Eigenschaften der anti-materiellen Partikel zu erkennen und sie aus der Verbindung mit den vergänglichen materiellen Partikeln zu lösen. Mit dieser Loslösung würde der Fortschritt in der Wissenschaft seinen Höhepunkt erlangt haben.

Etwas Wahres liegt auch in der Behauptung der Wissenschaftler, daß es vielleicht noch eine andere Welt gibt, die aus anti-materiellen Atomen besteht, und daß ein Zusammenprall zwischen den materiellen und anti-materiellen Welten die Vernichtung beider zur Folge haben wird. Denn es gibt einen Zusammenprall, der ständig stattfindet: Der Zerfall der materiellen Partikel geht jeden Augenblick vor sich, während die nicht-materielle Partikel nach Befreiung strebt. Dieser Vorgang wird wie folgt in der Gītā beschrieben:

Die nicht-materielle Partikel, die das Lebewesen ist, bewirkt, daß die materielle Partikel tätig wird. Das Lebewesen unterliegt nie dem Zerfall. Solange die nicht-materielle Partikel sich innerhalb der Masse materieller Kraft befindet, die man grobstoffliche und feinstoffliche Körper nennt, solange offenbart das Lebewesen eine Lebenseinheit. Bei dem ständigen Zusammenprall zwischen den beiden Partikeln gibt es nie eine Zerstörung der nicht-materiellen Partikel. Nie gab es jemand, der die anti-materielle Partikel zerstören konnte, noch wird es je einen Menschen geben, der sie zerstören kann.(Gītā II/19)

Deshalb halten wir die Theorie, die behauptet, daß die materiellen und die anti-materiellen Welten zusammenstoßen könnten, was die Vernichtung beider Welten bewirken würde, nur im Rahmen der begrenzten Definition der Wissenschaftler von Anti-Materie für richtig. Die Gītā erklärt das Wesen der anti-materiellen Partikel, die niemals zerstört werden kann:

Die feine und unermeßliche anti-materielle Partikel unterliegt nie dem Zerfall, ist unzerstörbar und unvergänglich. Nach einer gewissen Zeitspanne wird sie durch Auflösung der materiellen Partikel aus den Fesseln der Materie befreit. Das gleiche Prinzip durchwaltet die materiellen und anti-materiellen Welten. Niemand braucht deshalb die Auflösung der anti-materiellen Partikel zu befürchten, denn sie überlebt die Vernichtung der materiellen Welten.(Gītā II/21-22)

Alles Erschaffene löst sich auf, nachdem es einen bestimmten Zustand erlangt hat. Sowohl der stoffliche Körper wie auch die stoffliche Welt sind erschaffen, und sie unterliegen deshalb dem Zerfall. Die anti-stoffliche Partikel jedoch wird niemals erschaffen und unterliegt deshalb auch niemals dem Zerfall. Auch das wird in der Gītā bestätigt:

Die anti-stoffliche Partikel, die die Lebenskraft ist, wird nie geboren, noch wird sie erschaffen. Sie besteht ewig. Für sie gibt es weder Geburts- noch Todesdaten, noch wird sie immer wieder neu erschaffen, noch unterliegt sie wiederholt dem Zerfall. Die anti-materielle Partikel existiert ewig, und sie ist deshalb das Älteste des Alten und doch ewiglich jung und neu. Die materielle Partikel wird zwar zerstört, aber die anti-materielle Partikel wird niemals davon betroffen. (Gītā II/20)

Dieses Prinzip trifft auf die anti-materiellen Partikel wie auch auf das anti-materielle Universum zu. Wenn das materielle Universum aufgelöst wird, bleibt das anti-materielle Universum unter allen Umständen bestehen. Das wird später noch ausführlicher erklärt.

Die Wissenschaftler können auch noch mehr aus der Gītā lernen:

Die Menschen, die wirkliche Erkenntnis erlangt haben, und die genau wissen, daß die anti-materielle Partikel nicht dem Zerfall unterliegt, wissen, daß sie durch kein Mittel vernichtet werden kann. (Gītā II/30)

Die Atomwissenschaftler wollen vielleicht einmal diese materielle Welt durch Kernwaffen vernichten, aber ihre Waffen werden nie die anti-materielle Welt zerstören können. Die anti-materielle Partikel wird noch klarer in folgendem Abschnitt erklärt:

Sie läßt sich weder durch irgendwelche irdischen Waffen zerstückeln noch durch Feuer verbrennen. Noch kann sie vom Wasser berührt werden, noch verwelken, noch vertrocknen, noch in der Luft verdunsten. Sie ist unsichtbar, nicht brennbar und unlöslich. Weil sie ewig ist, kann sie in jede Art von Körper eingehen und ihn wieder verlassen. Da sie ihrer Veranlagung nach fest verankert ist, ändern sich ihre Eigenschaften nicht. Sie ist unerklärlich, weil sie das Gegenteil von allen stofflichen Eigenschaften ist. Mit seinem Gehirn kann man sie sich nicht vorstellen. Sie unterliegt keinem Wandel. Niemand braucht deshalb je etwas zum Gegenstand des Klagens zu machen, was in Wirklichkeit ein ewiges anti-materielles Prinzip ist. (Gītā 11/23-25)

Die Bhagavad-gītā und überhaupt das ganze vedische Schrifttum akzeptieren die höhere Kraft (das anti-materielle Prinzip als die Lebenskraft bzw. die lebendige Geistesseele), die auch jīva genannt wird. Dieses lebendige Prinzip läßt sich nicht durch eine Verbindung stofflicher Elemente herstellen. Es gibt acht materielle Prinzipien, die als untergeordnete Kräfte angesehen werden: 1) Erde, 2) Wasser, 3) Feuer, 4) Luft, 5) Äther, 6) Verstand, 7) Intelligenz und 8) falsches Ich-Gefühl. Außerdem gibt es die Lebenskraft bzw. das anti-materielle Prinzip, das als die höhere Kraft angesehen wird. Man spricht von Kräften, weil sie vom höchsten lebenden Wesen, dem persönlichen Gott (Kṛṣṇa) ausgehen und weil sie unter seiner Führung stehen.

Lange Zeit konnte der Materialist nicht über den Bereich der oben genannten acht materiellen Prinzipien hinausgelangen. Es ist erfreulich, daß man jetzt etwas über das anti-materielle Prinzip und das anti-materielle Universum zu erkennen beginnt. Wir hoffen, daß es den Menschen im Laufe der Zeit gelingen wird, den Wert der anti-materiellen Welt, die aller materiellen Prinzipien entbehrt,  zu erkennen. Das Wort „anti-materiell“ bedeutet ja schon, daß das Prinzip im Gegensatz zu allen materiellen Eigenschaften steht.

Es gibt Menschen, die über das anti-materielle Prinzip ihre Mutmaßungen anstellen. Man kann sie in zwei Gruppen einteilen, die beide zu falschen Resultaten gelangen. Die einen (das sind die durch und durch materiell Denkenden) lehnen entweder das anti-materielle Prinzip vollkommen ab oder sie gehen nur so weit, den Zerfall stofflicher Verbindungen an einen bestimmten Punkt (Tod) einzugestehen. Und die anderen akzeptieren das anti-materielle Prinzip mit seinen 24 Einteilungen als direkten Gegensatz zum materiellen Prinzip. Das sind die sāṅkhyas, die die materiellen Prinzipien genau untersuchen und sie dann bis ins kleinste analysieren. Gelangen sie zum Ende ihres Nachforschens, akzeptieren die sāṅkhyaites schließlich ein transzendentales (ein anti-materielles) nicht aktives Prinzip. Es entstehen jedoch für all diese theoretisierenden Denker Schwierigkeiten, weil sie unter Zuhilfenahme der untergeordneten Kraft ihre Theorien aufstellen. Unterweisung vom Höheren akzeptieren sie nicht. Um das wahre Wesen des anti-materiellen Prinzips kennen zu können, muß man auf die transzendentale Ebene der Höheren Kraft gelangen. Und die eigentliche Aktivität der Höheren Kraft ist der bhakti-yoga.

Von der Ebene der Stoffeswelt aus kann man das wahre Wesen der anti-stofflichen Welt nicht erkennen. Wenn man das versucht, dann ähnelt man dem Frosch im Brunnen, der den Umfang und die Tiefe des Pazifischen Ozeans abschätzen will. „Ist er zweimal so groß wie dieser Brunnen?“ fragt er, „dreimal so groß?“, „viermal so groß?“ Es ist klar, daß man auf diese Weise zu keinem Ergebnis kommt. Aber der höchste Herr, unter dessen Führung sich die materiellen wie auch die anti-materiellen Kräfte auswirken, steigt aus seiner motivlosen Barmherzigkeit herab und bringt uns vollkommenes Wissen über die anti-materielle Welt. Auf diese Weise erfahren wir alles über die anti-materielle Welt. Wir erfahren, daß Gott und die Lebewesen ihrem Wesen nach anti-materiell sind. Und so gelangen wir durch eingehende Betrachtung der Lebewesen zu einer Vorstellung des Höchsten. Jedes Lebewesen ist ein individuelles Wesen. Deswegen muß das höchste Lebewesen auch das höchste individuelle Wesen sein. In den vedischen Schriften wird eindeutig gesagt, daß der Höchste Kṛṣṇa ist. Der Name ‚Kṛṣṇa‘, der sich auf Gott bezieht, ist der einzige, wirklich klar verständliche Name, den es gibt. Die materiellen wie auch die anti-materiellen Kräfte wirken sich unter Seiner Führung aus, und das Wort ‚Kṛṣṇa‘ bedeutet, daß alles unter Seiner Führung steht. Kṛṣṇa bestätigt dies auch in der Gītā:

Es gibt zwei Welten – die materielle und die anti-materielle Welt. Die materielle Welt setzt sich aus einer Kraft untergeordneter Eigenschaften zusammen, die in acht materielle Prinzipien eingeteilt sind. Die anti-materielle Welt aber besteht aus einer Kraft höherer Eigenschaften. Weil alle materiellen wie auch die anti-materiellen Kräfte vom höchsten transzendentalen persönlichen Gott ausgehen, ist es richtig zu folgern, daß Ich (Kṛṣṇa, der Herr) die allerletzte Ursache aller Schöpfungen und aller Auflösungen bin. (Gītā VII/4-6)

Weil diese beiden Energien Gottes, die untergeordnete und die höhere, die materiellen und die anti-materiellen Welten manifestieren, wird Er die höchste absolute Wahrheit genannt. Kṛṣṇa erklärt dies in der Gītā folgendermaßen:

Ich, Arjuna, bin das höchste Prinzip der Transzendenz, und es gibt nichts, was über Mir steht. Wie Perlen aufgereiht auf einer Schnur gründet alles Existierende in Mir. (Gītā VII/7)

Lange bevor die Prinzipien der Anti-Materie und die der anti-materiellen Welten entdeckt wurden, wurde bereits dieser ganze Bereich in der Gītā behandelt. Die Gītā selbst sagt, daß schon lange vorher der Sonnengott in dieser Philosophie unterwiesen wurde. Das bedeutet, daß die Prinzipien der Gītā schon lange vor der Schlacht von Kurukṣetra, d. h. vor mindestens über 120 Millionen Jahren von Kṛṣṇa, dem persönlichen Gott, erklärt wurden. Und heute beginnt die moderne Wissenschaft erst, einen Bruchteil der Wahrheiten, die in der Gītā enthalten sind, zu entdecken.

Auch der Hinweis auf ein anti-materielles Universum findet sich in der Gītā, und nach allem vorliegenden Quellenmaterial gewinnt man die Überzeugung, die über allen Zweifeln steht, daß die anti-materielle Welt sich im anti-materiellen Universum befindet, einem Universum, das in der Gītā ‚sanātana-dhāma‘ – von unvergänglichem Wesen – genannt wird.

Genauso wie materielle Atome die materielle Welt erschaffen, erschaffen die anti-materiellen Atome die anti-materielle Welt mit all ihrem Zubehör. Die anti-materielle Welt wird von anti-materiellen Lebewesen bewohnt. In der anti-materiellen Welt gibt es keine tote, leblose Materie. Alles dort ist ein lebendiges Prinzip, und das höchste Wesen in jenem Reiche ist Gott Selbst. Den Bewohnern der anti-materiellen Welt ist ewiges Leben gegeben, unvergängliche Erkenntnis und Glückseligkeit. Mit anderen Worten: Ihnen sind alle Eigenschaften Gottes gegeben.

In der materiellen Welt wird der höchste Planet Satyaloka oder Brahmaloka genannt. Ganz hohe Wesen leben auf diesem Planeten. Die herrschende Gottheit des Brahmaloka ist Brahmā, das erste erschaffene Wesen dieser materiellen Welt. Brahmā ist ein Lebewesen wie so viele von uns, aber er ist die hervorragendste Persönlichkeit der materiellen Welt. Seine Vortrefflichkeit verleiht ihm nicht die Position Gottes, aber er steht auf der Stufe derjenigen Lebewesen, die unmittelbar von Gott gelenkt werden. Gott und die Lebewesen gehören beide der anti-materiellen Welt an. Die Wissenschaftler würden, sobald sie das Wesen der anti-materiellen Welt erforscht hätten – wie sie verwaltet wird, wie die Dinge dort geformt sind, wer die führenden Persönlichkeiten dort sind usw. – dem Wohle jedes einzelnen Menschen dienen. Von den vedischen Schriften befaßt sich das Śrīmad-Bhāgavatam eingehend mit diesen Dingen. Die Gītā gilt als Einführung zum Śrīmad-Bhāgavatam. Diese beiden wertvollen Bücher, angefüllt mit wirklichem Wissen, sollten von allen Wissenschaftlern gründlich studiert werden. Vieles würde den wissenschaftlichen Fortschritt beschleunigen, und vieles würde neu entdeckt werden.

Die Transzendentalisten und die Materialisten sind zwei verschiedene Menschentypen. Der Transzendentalist sammelt sein Wissen aus den anerkannten heiligen Schriften wie den Veden. Die vedischen Schriften werden aus autorisierten Quellen empfangen, die fest in der Nachfolge der großen geistigen Meister gründen. Diese Traditionsfolge (paramparā) wird ebenfalls in der Gītā beschrieben. Kṛṣṇa sagt in der Gītā, daß die Gītā vor Jahrtausenden dem Sonnengott verkündet wurde, der dieses Wissen an seinen Sohn Manu weiter gab, von dem das jetzige Menschengeschlecht abstammt. Manu wiederum gab dieses transzendentale Wissen an seinen Sohn König Ikṣvāku weiter, welcher der Vorfahr jener Dynastie war, in der der persönliche Gott Śrī Rāma erschien. In dieser Nachfolge der großen Geisteslehrer war eine Lücke entstanden, als Kṛṣṇa vor 5.000 Jahren erschien. Deshalb verkündete Kṛṣṇa die Gītā dem Arjuna von neuem und machte ihn damit zum ersten Schüler dieses Wissens in diesem Zeitalter. Der Transzendentalist dieses Zeitalters gehört daher der Traditionsfolge an, die mit Arjuna beginnt. Ohne sich viel mit der üblichen (d. h. der ganz in dieser vergänglichen Welt wurzelnden) Forschungsarbeit abzugeben, erlangt der Transzendentalist Wissen über Materie und Anti-Materie in der bestmöglichen Weise (durch diese Traditionsfolge nämlich). Dadurch erspart er sich viel unnötige Mühe.

Der durchweg materialistische Mensch jedoch glaubt nicht an die anti-materiellen Welten des persönlichen Gottes. Solche Menschen sind deshalb bedauernswerte Geschöpfe, obgleich sie oft sehr begabt und gebildet sind und auch sonst über dem Durchschnitt stehen. Die Einwirkung der stofflichen Manifestation verwirrt sie, und deshalb wissen sie nichts über die Anti-Materie. Daß die modernen Wissenschaftler sich dem Bereich der anti-materiellen Welt zu nähern beginnen, ist allerdings ein gutes Zeichen. Vielleicht wird es ihnen sogar gelingen, soweit voranzukommen, daß sie Einzelheiten über diese anti-materielle Welt zu erkennen beginnen, wo der persönliche Gott weilt, unter dessen Führung sich alles auswirkt, zusammen mit den Lebewesen, die Ihm ewiglich dienen. Die Wesen, die Ihm dienen, haben Seine Eigenschaften, aber dennoch ist Er der Herr und sie sind die Diener. In der anti-materiellen Welt gibt es keinen Unterschied zwischen dem Herrscher und dem Beherrschten. Es ist eine Beziehung höchster Vollkommenheit, frei von allen Einwirkungen der Materie.

Die materielle Welt kann zerstört werden. Im Sinne der Gītā entspricht die Behauptung der Wissenschaftler, daß bei einem etwaigen Zusammenprall zwischen den materiellen und den anti-materiellen Welten beide vernichtet werden, nur bedingt den Tatsachen. Die stoffliche Welt ist eine Schöpfung der sich wandelnden Erscheinungsformen der Natur. Diese Erscheinungsformen (guṇas) werden sattva (Reinheit), rajas (Leidenschaft) und tamas (Unwissenheit) genannt. Die Stoffeswelt ist durch die Erscheinungsform des rajas erschaffen worden, sie wird durch die Erscheinungsform des sattva erhalten, und durch die Erscheinungsform des tamas wird sie vernichtet. Diese Erscheinungsformen finden sich überall in der materiellen Welt, und daher findet der Vorgang der Schöpfung, des Erhaltens und der Vernichtung fortwährend, jede Minute, jede Sekunde, überall im materiellen Universum statt. Der höchste Planet des materiellen Universums, das Brahmaloka, unterliegt ebenfalls diesen Erscheinungsformen der Natur. Weil aber die Erscheinungsform des sattva auf diesem Planeten vorherrscht, entspricht die Lebensdauer dort 4.300.000 × 1.000 × 2 × 30 × 12 × 100 Erdenjahren. Trotz dieser langen Dauer jedoch unterliegt auch das Brahmaloka schließlich der Auflösung. Obgleich das Leben auf dem Brahmaloka, verglichen mit dem Leben auf unserer Erde, unvorstellbar lang ist, ist es doch nur ein Augenblick im Vergleich zum ewigen Leben der nicht-materiellen Welt. Deshalb spricht Kṛṣṇa von der Wichtigkeit des anti-materiellen Universums, das Sein Reich ist.

Kṛṣṇa sagt in Seiner Unterweisung, daß alle Planeten, die sich im materiellen Universum befinden, am Ende der 4.300.000 × 1.000 × 2 × 30 × 12 × 100 Erdenjahre vernichtet werden. Und die grobstofflichen Hüllen aller Lebewesen, die diese materiellen Planeten bewohnen, gehen gleichzeitig mit der Auflösung der materiellen Welten zugrunde. Die Lebewesen jedoch sind konstitutionsmäßig anti-materielle Partikel.

Aber wenn sie nicht durch Ausübung anti-materieller Tätigkeiten in die anti-materiellen Welten gelangen, werden sie bei der Vernichtung der materiellen Welten materiell mit zerstört und unterliegen der Wiedergeburt in stofflicher Form bei der erneuten Schöpfung eines materiellen Universums. Mit anderen Worten unterliegen die Lebewesen also dem Leid der sich wiederholenden Geburten und Tode. Nur diejenigen Lebewesen, die ihr Dasein während der Manifestation des stofflichen Lebens dem liebenden Dienen des persönlichen Gottes weihen, gelangen ohne jeden Zweifel in die anti-materiellen Welten, nachdem sie den Stoffesleib abgelegt haben. Unsterblichkeit wird nur von denjenigen erlangt, die durch Ausübung anti-materieller Aktivitäten zu Gott zurückkehren.

Und was sind anti-materielle Aktivitäten? Sie sind wie Medizin. Wenn ein Mensch krank ist, dann geht er zum Arzt, der Medizin verschreibt, welche die Krankheit heilen kann. Jeder Materialist befindet sich in einem Krankheitszustand, und es wäre gut für ihn, einen sachverständigen transzendentalen Arzt zu Rate zu ziehen. Und was ist das für eine Krankheit, an der er leidet? Er leidet unter den Qualen sich wiederholender Geburten, der Tode, Krankheiten und dem Alter. Sobald er sich bereit erklärt, sich der „Zurück-zu-Gott-Behandlung“ zu unterziehen, kann er in die anti-materielle Welt gelangen, wo das Leben unvergänglich ist und wo es keine Geburten und keine Tode gibt.

Die Auflösung der Stoffeswelt vollzieht sich auf zweiverschiedene Arten. Eine Teilauflösung findet am Ende von je 4.300.000 × 1.000 Erdenjahren bzw. am Ende eines Tages des Brahmalokas statt, das der höchste Planet in der materiellen Welt ist. Während sich diese Teilauflösung vollzieht, werden die höchsten Planeten des stofflichen Universums, wie z. B. das Brahmaloka, nicht vernichtet, aber am Ende der Dauer von 4.300 000 × 1.000 × 2 × 30 × 12 × 100 Erdenjahren geht die gesamte kosmische Manifestation in den anti-materiellen Körper ein, von dem die anti-materiellen Prinzipien ausgehen, sich manifestieren und in den sie nach der Vernichtung wieder zurückkehren. Die anti-materielle Welt, die unendlich weit von der materiellen Welt entfernt liegt, wird nie vernichtet. Sie nimmt die materielle Welt in sich auf. Die Möglichkeit eines Zusammenpralles zwischen den materiellen und antimateriellen Welten, wie die Wissenschaftler es behaupten, besteht, und auch, daß die materiellen Welten dabei zerstört werden, aber eine Zerstörung der anti-materiellen Welten gibt es nicht. Die ewig existierende anti-materielle Welt offenbart sich den materiellen Wissenschaftlern nicht. Sie wissen nur soviel, daß die Prinzipien der anti-matriellen Welt denen der Erscheinungsform der Stoffeswelt entgegengesetzt sind. Genaue Einzelheiten über das anti-materielle Universum können jedoch nur die großen, in der Transzendenz verankerten Meister geben, die das Wesen des anti-materiellen Prinzips klar erkannt haben. Dieses Wissen wird von dem Ohr des würdigen Schülers aufgenommen, der sein Leben dem persönlichen Gott geweiht hat.

Auf diese Weise wurde das vedische Wissen dem Herzen Brahmās, dem ersten lebenden Wesen in der stofflichen Schöpfung, offenbart. Und Brahmā gab dieses Wissen weiter an den Weisen Nārada Muni. Ähnlich verkündete auch Kṛṣṇa, der persönliche Gott, die Bhagavad-gītā dem Sonnengott Vivasvān. Und als die Nachfolge der geistigen Meister unterbrochen war, wiederholte Kṛṣṇa die Gītā dem Arjuna auf dem Schlachtfeld von Kurukṣetra. Damals übernahm Arjuna die Rolle des Jüngers und Schülers, um das transzendentale Wissen von Sri Kṛṣṇa zu empfangen. Um auch alle durch und durch materialistisch denkenden Menschen von ihren Zweifeln zu befreien, stellte Arjuna die entsprechenden Fragen, und Kṛṣṇa gab die Antworten, damit auch jeder Laie sie verstehen könne. Nur diejenigen, die sich von dem Blendwerk dieser materiellen Welt betören lassen, sind außerstande, die Autorität Kṛṣṇas, des Herrn, zu akzeptieren. Das Herz und das Wesen eines Menschen müssen vollkommen rein werden, bevor er die Feinheiten der anti-materiellen Welt begreifen kann. Bhakti-yoga ist die umfassende, bis in alle Einzelheiten gehende, wissenschaftliche transzendentale Aktivität, die der Anfänger wie auch der yogī, der die Vollkommenheit erlangt hat, ausüben kann.

Die materielle Welt ist nur ein Schattenbild der anti-materiellen Welt, und wer intelligent genug ist und wessen Herz und Geist rein sind, der kann in kurzer und prägnanter Form alle Einzelheiten der anti-materiellen Welt aus dem Text der Gītā erfahren, die weitaus erschöpfender sind als alle Dinge, die sich auf diese Welt beziehen. Grundlegend findet sich folgendes in der Gītā:

Das höchste lebende Wesen der anti-materiellen Welt ist Śrī Kṛṣṇa, der sowohl in Seiner eigentlichen Gestalt wie auch in Seinen unzähligen uneingeschränkten Seinsweisen gegenwärtig ist. Śrī Kṛṣṇa und Seine uneingeschränkten Seinsweisen können nur durch Aktivitäten, die anti-materieller Natur sind, erkannt werden. Diese Aktivitäten nennt man bhakti-yoga bzw. liebevolles Gottdienen. Der persönliche Gott ist die höchste Wahrheit, und das gesamte anti-materielle Prinzip ist Er. Das materielle Prinzip wie auch das anti-materielle Prinzip gehen von Seiner Gestalt aus. Er ist die Wurzel des Baumes. Begießt man die Wurzel des Baumes, dann ziehen auch die Zweige und Blätter automatisch daraus ihre Nahrung. Verehrt man Śrī Kṛṣṇa, den persönlichen Gott, dann klären sich alle Dinge in den vergänglichen Welten, und das Herz jedes Menschen, der sich Gott geweiht hat, wird erfüllt, ohne daß er sich in irgendeiner materialistischen Weise zu betätigen braucht. Darin liegt das Geheimnis der Bhagavad-gītā.

Der Weg, in die anti-materiellen Welten zu gelangen, ist etwas anders, als man es sich im weltlichen Bewußtsein vorstellt. Jedes individuelle, in der materiellen Welt weilende Lebewesen kann dadurch, daß es sich anti-materiell betätigt, sehr leicht in die anti-materielle Welt gelangen. Nur den überzeugten Materialisten, die sich auf die begrenzte Kraft ihres Denkens, ihrer Mutmaßungen und auf die materialistische Wissenschaft verlassen, fällt es schwer, in die anti-materiellen Welten zu gelangen. Der Materialist versucht, sich den anti-materiellen Welten mit Raumschiffen, Satelliten, Raketen usw. zu nähern, die er in den Weltenraum schickt. Aber auf diese Weise kann er sich noch nicht einmal den materiellen Planeten in den höheren Bereichen des materiellen Universums nähern. Und wie sollte er dann jemals zu den Planeten gelangen, die sich im anti-materiellen Universum befinden, jenseits aller materiellen Universen. Sogar den yogīs, denen mystische Kräfte gegeben sind, die sie vollendet beherrschen, fällt es sehr schwer in diesen Bereich zu gelangen. Große Meister des yoga, die die anti-materiellen Partikel innerhalb des materiellen Körpers durch Ausübung mystischer Kräfte beherrschen, können ihren materiellen Körper zu jedem beliebigen Zeitpunkt ablegen und in dieser Weise auf einer bestimmten Bahn, welche die materiellen und anti-materiellen Welten miteinander verbindet, in die anti-materiellen Welten gelangen. Soweit es ihnen überhaupt möglich ist, handeln sie im Sinne der in der Gītā vorgeschriebenen Methode:

Diejenigen, die die Transzendenz erkannt haben, können, wenn sie ihren materiellen Körper während der Zeit des uttarā-yaṇa aufgeben, d. h. wenn die Sonne sich auf ihrer nördlichen Bahn befindet oder während günstiger Augenblicke, in denen die Gottheiten des Feuers und der Ausstrahlung die Atmosphäre beherrschen, in die anti-materielle Welt gelangen. (Gītā VIII/24)

Den verschiedenen Gottheiten, die mit großer Macht ausgestattete Beauftragte sind, obliegt die Verwaltung des kosmischen Geschehens. Die Toren, die keine Vorstellung von der Kompliziertheit der kosmischen Verwaltung haben, lachen über die Idee, daß Feuer, Luft, Elektrizität, Tage, Nächte usw. persönlich von Halbgöttern verwaltet werden. Doch die großen yogīs wissen, wie diese nichtwahrnehmbaren Verwalter der materiellen Geschehen zufriedenzustellen sind, und sie verlassen, indem sie sich das Wohlwollen dieser Verwalter zunutze machen, zu günstigen Zeitpunkten ganz nach Belieben ihre materiellen Körper, um in das anti-materielle Universum oder in die höchsten Planeten des materiellen Universums einzugehen. Auf den höheren Planeten des materiellen Universums können die yogīs sich Jahrtausende hindurch eines bequemeren und angenehmeren Lebens erfreuen, aber das Leben auf diesen höheren Planeten ist nicht ewig. Diejenigen, die nach ewigem Leben streben, gehen in günstigen Augenblicken, die von den verwaltenden Halbgöttern geschaffen werden, aufgrund ihrer mystischen Kräfte in das anti-materielle Universum ein. Dieses kosmische Geschehen bleibt den Materialisten verborgen, die auf diesem siebenrangigen Planeten, der „Erde“ genannt wird, ihr Leben fristen.

Wer kein yogī ist, aber aufgrund von Bußen, guten Taten oder Opferdarbringungen, Nächstenliebe usw. zu einem günstigen Zeitpunkt stirbt, der kann nach dem Tode zu höheren Planeten gelangen, muß aber damit rechnen, daß er auf diesen Planeten (Erde) zurückkehren muß. Das Fortgehen solcher Wesen findet zu einem Zeitpunkt statt, den man dhūma nennt, d. h. die finstere, mondlose Zeit des Monats, in der die Sonne sich auf ihrer südlichen Bahn befindet. (Gītā VIII/25)

Die Gītā gibt uns also den Rat, in liebender Hingabe unser Leben Gott zu weihen, uns anti-materiell zu betätigen, um in die anti-materielle Welt zu gelangen. Alle, die den Weg des liebevollen Gottdienens wählen, so wie er von kundigen Transzendentalisten vorgeschrieben wird, werden in ihren Bemühungen, in die anti-materiellen Welten zu gelangen, niemals Enttäuschung finden. Alle Hindernisse können von denjenigen, die ihr Leben Kṛṣṇa geweiht haben, sehr leicht überwunden werden, weil sie dem Weg folgen, der von den transzendentalen Gottgeweihten beschritten wurde. Solche Gottgeweihten, deren Ziel das anti-materielle Königreich Gottes ist, werden durch nichts mehr betört. Auf dem unfehlbaren Pfad des liebevollen Dienens, der zum anti-materiellen Universum führt, wird niemand betrogen, und niemand erlebt eine Enttäuschung. All das, was sich durch das eingehende Studium der Veden, durch Darbringung von Opfern, Auferlegung von Bußen und Liebe zum Nächsten für den einzelnen segensreich auswirkt, kann einfach durch echtes liebevolles Gottdienen, durch bhakti-yoga erlangt werden.

Deshalb gereicht der bhakti-yoga zum höchsten Wohl aller Wesen. Durch das Erscheinen Kṛṣṇas in seiner freigiebigsten, gnadenreichsten Erscheinung als Śrī Caitanya Mahāprabhu (1486 – 1534), der von Bengalen aus in ganz Indien die saṅkīrtan-Bewegung, das Chanten (das Singen und Sagen) der heiligen Gottesnamen und das Tanzen dazu verbreitete, ist allen, besonders in diesem Zeitalter des Eisens, die Ausübung des bhakti-yoga leicht gemacht worden. Durch die Gnade Caitanyas kann man sich die Prinzipien des bhakti-yoga sehr schnell zu eigen machen. Alle Zweifel werden aus dem Herzen verschwinden, das Feuer des Leids, das in dieser materiellen Welt herrscht, wird gelöscht, und transzendentales Glück findet seinen Einlaß.

Im fünften Kapitel der Brahma-saṁhitā werden die verschiedenen Planetensysteme beschrieben, die sich in der materiellen Welt befinden. Auch in der Gītā wird darauf hingewiesen, daß es Tausende und Abertausende materieller Universen mit unzähligen Planetensystemen gibt, und daß alle diese Universen zusammengenommen nur einen Bruchteil (d.h. ein Viertel) der schöpferischen Kraft Gottes ausmachen. Der andere Teil (drei Viertel) von Gottes Schöpfungskraft offenbart sich in der transzendentalen Welt, die para-vyoma oder Vaikuṇṭhaloka genannt wird. Was sich in der Brahma-saṁhitā und der Bhagavad-gītā findet, wird vielleicht eines Tages von den Wissenschaftlern dieser Welt bestätigt werden, sobald sie mit ihren Forschungsarbeiten über das Bestehen der anti-materiellen Welt weit genug vorangekommen sind.

Einer aus Moskau kommenden Pressenachricht vom 21. Februar 1960 war folgendes zu entnehmen:

Rußlands bekannter Professor der Astronomie Boris Worontsow-Welianino behauptete, es müsse eine unbegrenzte Anzahl von Planeten im Universum geben, die von vernunftbegabten Wesen bewohnt seien.

Diese Erklärung des russischen Astronomen ist eine Bestätigung dessen, was sich in der Brahma-saṁhitā findet:

yasya prabhā prabhavato jagandaṇḍa-koṭi
kotiṣv aśeṣavasudhādi vibhūti-bhinnam
tad brahma niṣkalam anantam aśeṣa-bhūtaṁ
govindam ādi-puruṣaṁ tam ahaṁ bhajāmi

Danach gibt es nicht nur unendlich viele Planeten, wie von dem russischen Astronomen bestätigt wird, sondern es existieren auch unendlich viele Universen. All diese unendlich vielen Universen mit ihren unendlich vielen Planeten gründen und schweben in der Brahman-Ausstrahlung des transzendentalen Körpers Govindas (Kṛṣṇas), des urersten Herrn, der von Brahmā verehrt wird, dem Halbgott, dem die Führung des Universums obliegt, in dem wir leben.

Der russische Astronom behauptet weiterhin, daß all die Planeten – die auf nicht weniger als hundert Millionen geschätzt werden – bewohnt sind. In der Brahma-saṁhitā wird gesagt, daß es in jedem einzelnen der unendlich vielen Universen unendlich viele verschiedene Planeten gibt.

Der gleichen Meinung wie der Astronom ist auch Prof. Wladimir Alpatow, ein Biologe, der behauptet, daß einige dieser unzähligen Planeten eine Entwicklungsstufe erreicht hätten, die der der Erde entspräche. In dem Bericht aus Moskau heißt es weiter:

Die Möglichkeit besteht, daß es auf solchen Planeten Leben gibt, das dem der Erde ähnelt. Der weltbekannte Chemiker Nikolat Zhirow, der sich bemüht, die Atmosphäre auf den verschiedenen Planeten zu erforschen, hält es für möglich, daß sich der Organismus des Marsbewohners z. B. sehr gut dem normalen Dasein mit niedriger Körpertemperatur anpassen könnte. Die gasartige Zusammensetzung der Atmosphäre des Mars soll demnach imstande sein, bestimmte Wesen, die sich ihr angepaßt haben, am Leben zu erhalten.

Die Anpassungsfähigkeit der Organismen auf den verschiedenen Planeten wird in der Brahma-saṁhitā ‚vibhūti-bhinnam‘ genannt, d. h. jeder einzelne der unzähligen Planeten innerhalb der Universen hat eine ganz besondere Atmosphäre. Und die Lebewesen dort haben je nach der Beschaffenheit der Atmosphäre bestimmte Entwicklungsstufen in der Wissenschaft, Psychologie usw. erlangt. Vibhūti bedeutet eine bestimmte Kraft, und bhinnam bedeutet mannigfaltig. Die Wissenschaftler, die versuchen, den Weltenraum zu erforschen, um durch die heutige Technik andere Planeten zu erreichen, müssen sich darüber klar sein, daß Organismen, die der Atmosphäre der Erde angepaßt sind, nicht in den Atmosphären anderer Planeten bestehen können. Deshalb sind die heutigen Versuche, den Mond, die Sonne oder den Mars zu erreichen, kaum der Mühe wert, weil ein Mensch in den verschiedenen Atmosphären, die auf diesen Planeten herrschen, nicht leben kann. Den einzelnen jedoch bleibt der Versuch überlassen, zu irgendeinem Planeten zu gelangen. Das ist dann jedoch nur durch psychologische Veränderungen des Geistes bzw. durch die Macht des yoga möglich. Der Verstand ist der Kern des stofflichen Körpers. Die stufenweise Entwicklung des stofflichen Körpers hängt von den psychologischen Veränderungen des Geistes ab. Die Wandlung des Körpers einer Raupe in den eines Schmetterlings und die in der heutigen Medizin vorgenommenen Operationen, in denen aus einem Mann eine Frau wird (und umgekehrt), hängen mehr oder weniger von psychologischen Veränderungen ab.

Die Bhagavad-gītā sagt, daß man zur Todesstunde sogleich in das transzendentale Dasein in der anti-materiellen Welt eingehen kann, wenn man sich auf die Gestalt des persönlichen Gottes Śrī Kṛṣṇa konzentriert, und so seinen Körper ablegt. Das bedeutet, daß jeder, der die Regeln des liebevollen Gottdienens befolgt, den Geist dazu bringen kann, sich von der Materie abzuwenden und sich auf die Gestalt Gottes zu konzentrieren. Auf diese Weise kann man leicht zum Königreich Gottes in der anti-materiellen Welt gelangen.

Wenn man will, kann man auch, nachdem man diesen jetzigen Körper abgelegt hat, d. h. nach dem Tode, zu jedem beliebigen Planeten des materiellen Universums gelangen. Man kann also, wenn man unbedingt zum Mond, zur Sonne oder zum Mars will, durch die für diesen Zweck bestimmte Handlungsweisen dorthin gelangen. Die Gītā bestätigt dies mit folgenden Worten:

Worüber ein Mensch zur Todesstunde meditiert und woran er denkt, wenn er den Körper verläßt, genau das wird nach dem Tode auf ihn zukommen. (Gītā VIII/6)

Obgleich Mahārāj Bharata sein Leben in strengster Askese verbracht hatte, dachte er zur Todesstunde an ein Reh. Deshalb nahm er nach dem Tode den Körper eines Rehs an. Er blieb jedoch bei klarem Bewußtsein, d. h. er erinnerte sich an sein vorangegangenes Leben und erkannte so seinen Fehler. Es ist wichtig zu wissen, daß die Gedanken, die man zur Todesstunde hat, von dem Tun, das man während seines Lebens verrichtet hat, beeinflußt werden.

Im Śrīmad-Bhāgavatam wird beschrieben, wie man zum Mond gelangen kann:

Die Materialisten, die nichts vom Königreich Gottes wissen, sind ganz versessen auf weltliche Güter, auf Reichtum, Ruhm und Verehrung. Solche Menschen sind am Wohl ihrer jeweiligen Familien interessiert, weil das ihren Selbstzwecken dient, und in ähnlicher Weise haben sie auch Anteil am Fortschritt auf sozialem Gebiet und kümmern sich um das Wohl ihres Landes. Ihr Tun wird auf weltlicher Ebene ausgetragen, und auf diese Weise verwirklichen sie ihre Ziele. Die vorgeschriebenen Pflichten erfüllen sie mechanisch durch Riten und sie versuchen die pitṛs, (Vorfahren) und die großen Halbgötter, durch Darbringung von Opfern, die in den Offenbarungsurkunden beschrieben werden, zufriedenzustellen. Solche Seelen, die derartigen Opferhandlungen und feierlichen Bräuchen zugetan sind, gehen nach dem Tode in den Mond ein. Ist man auf diese Weise zum Mond gelangt, wird man dazu befähigt, den soma-rasa, einen Göttertrank, zu genießen. Der Mond wird vom Halbgott Candra verwaltet. Die Atmosphäre und Annehmlichkeiten des Lebens dort sind schöner als auf dieser Erde und bieten mehr Möglichkeiten zum Genießen. Wenn nun ein Wesen den Mond erreicht hat und die Möglichkeiten, zu besseren Planeten zu gelangen, nicht nutzt, dann muß es zur Erde oder zu einem ähnlichen Planeten zurückkehren. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die kosmische Manifestation aufgelöst wird, unterliegen die materialistisch denkenden Menschen unweigerlich dem Tod, auch wenn sie die höchsten Planetensysteme erreicht haben. (Śrīmad-Bhāgavatam, 3/32)

Es gibt unzählige Vaikuṇṭha-Planeten in der transzendentalen Welt, im para-vyoma. Die Vaikuṇṭhas sind überweltliche Planeten. Sie sind eine Manifestation der inneren Kraft Gottes, und sie stehen in einem Verhältnis von 4:1 zu den materiellen Planeten (der äußeren Kraft) des materiellen Universums. Die armen Materialisten, die politische Lösungen schaffen wollen, tun das also auf einem Planeten, der in Gottes Schöpfung höchst unbedeutend ist. Das ganze Universum (von unserem Planeten Erde ganz zu schweigen) mit seinen unzähligen Planeten wird mit einem Senfkorn in einem Sack voller Senfkörner verglichen. Die armen Materialisten aber wollen sich hier ein schönes Leben machen und verschwenden ihre wertvolle Kraft, die ihnen als Menschen gegeben ist, an etwas, das dem Untergang geweiht ist. Statt ihre Zeit in endloses Nachsinnen über Geschäftsvorteile zu vergeuden, hätten sie lieber versuchen sollen, ein einfaches Leben, verbunden mit tiefem, geistigen Denken zu leben. Das hätte sie vor der ständigen Hast und Unruhe des Lebens in dieser Welt bewahrt.

Wenn ein Materialist hochentwickelte Möglichkeiten zum verfeinerten Lebensgenuß in dieser Welt genießen möchte, dann kann er zu den Planeten gehen, auf dem solche Freuden erlebt werden können, die denen dieses Erdenplaneten weitaus überlegen sind. Das vernünftigste aber ist, sich darauf vorzubereiten in die transzendentale Welt einzugehen, sobald man diesen Körper verlassen hat. Wenn man aber unbedingt die Freuden der materiellen Welt genießen will, dann kann man sich durch die Kraft des yoga zu anderen Planeten des materiellen Universums begeben. Die spielzeugähnlichen Raumschiffe der Astronauten sind nichts weiter als kindische Vergnügungen, die für solche Zwecke völlig ungeeignet sind.

Die Beherrschung der Luft durch aṣṭāṅga-yoga ermöglicht es einem, die Luft aus dem Magen zum Nabel zu bringen, von der Brust zum Schlüsselbein, von den Augen, zum Kleinhirn und von dort zu jedem beliebigen Planeten. Die Wissenschaftler rechnen mit der Geschwindigkeit des Schalls und des Lichtes, aber sie wissen nichts über die Geschwindigkeit des Geistes und der Intelligenz. Eine gewisse Vorstellung über die Geschwindigkeit des Geistes haben wir schon, weil wir uns in weniger als einem Augenblick mit dem Geist an Orte begeben können, die Tausende und Abertausende von Meilen entfernt sind. Intelligenz ist sogar noch feinstofflicher. Und noch feiner als die Intelligenz ist die Seele, die nicht Materie ist wie Geist und Intelligenz, sondern Anti-Materie. Die Seele ist hunderttausende Male feiner und mächtiger als die Intelligenz. Wir können uns daher die Geschwindigkeit der Seele bei ihrer Reise von einem Planeten zum anderen kaum vorstellen. Die Seele reist natürlich durch ihre eigene Kraft und nicht mit Hilfe irgendeines aus Materie zusammengesetzten Beförderungsmittels.

In einer Zivilisation, die dem Tierleben gleichkommt, weil sie ganz auf Essen und Schlafen, auf Furcht und Sinnesbefriedigung ausgerichtet ist, hat der moderne Mensch vergessen, wie mächtig seine Seele eigentlich ist. Wie wir schon einmal erklärt haben, ist dies ein transzendentaler Funke, der viele viele Male leuchtender, strahlender und mächtiger als die Sonne, der Mond oder die Elektrizität ist. Wir vergeuden unser Leben als Mensch, wenn wir unsere Identität mit der Seele nicht erkennen. Caitanya Mahāprabhu erschien mit Seinem Schüler Nityānanda, um die Menschen vor solch einer ins Verderben führenden Zivilisation zu bewahren.

Das Śrīmad-Bhāgavatam beschreibt auch, wie yogīs zu allen anderen Planeten des Universums gelangen können. Wenn die Lebenskraft bis zum Kleinhirn gebracht worden ist, dann besteht die Gefahr, daß diese Kraft aus dem, was man siebente Umlaufbahn nennt, d.h. aus Augen, Nase, Ohren usw. hervorbricht. Aber durch vollkommenes Aussetzen des Atmens können die yogīs diese Stellen geschlossen halten. Darauf sammelt der yogī dann die Lebenskraft in der Mitte, d. h. zwischen den Augenbrauen. Nun kann er sich auf den Planeten konzentrieren, zu dem er nach Ablegen des Körpers gelangen will. Er kann jetzt wählen, zwischen dem Reich Kṛṣṇas auf den transzendentalen Vaikuṇṭhas, von wo aus er nicht wieder in die materielle Welt zurückzukehren braucht und den höheren Planeten des materiellen Universums. Dem yogī, der die Vollkommenheit erreicht hat, steht beides frei.

Für den vollendeten yogī ist das Verlassen des Körpers bei vollem Bewußtsein und das Reisen von einem Planeten zum anderen so einfach wie für einen gewöhnlichen Menschen der Weg zum Milchladen. Wie schon gesagt wurde, ist der stoffliche Körper nur eine Umhüllung der Geistesseele. Verstand und Intelligenz sind die feinstofflichen Hüllen und der grobstoffliche Körper aus Erde, Wasser, Luft usw. ist die äußere Hülle der Seele. Jeder, der durch yoga Erkenntnis des Selbst erlangt hat, der die Beziehung zwischen Materie und Geist kennt, kann ganz nach seinem Wunsche das grobstoffliche Gewand der Seele verlassen. Durch die Gnade Gottes ist uns vollkommene Freiheit gegeben. Er ist so gütig, daß er uns überall weilen läßt – in der transzendentalen Welt oder in der materiellen Welt – auf allen Planeten, wo immer wir wünschen. Mißbrauchen wir jedoch diese Freiheit, dann kommen wir in die materielle Welt und müssen an der dreifachen Qual des bedingten Lebens leiden. Das Leben eines leidgezeichneten Daseins in der stofflichen Welt durch die freie Entscheidung der Seele wird sehr treffend in „Paradise Lost“ von Milton geschildert. Genauso aber kann die Seele durch freie Entscheidung das Paradies wiedererlangen und nach Hause, zurück zu Gott, kehren.

Zur Todesstunde kann man also die Lebenskraft zwischen den Augenbrauen sammeln und sich entscheiden, wohin man gehen will. Will man die Beziehung zur Stoffeswelt endgültig aufgeben, dann kann man in weniger als einer Sekunde das transzendentale Vaikuṇṭha erreichen und dort in seinem transzendentalen Körper erscheinen, welcher der überweltlichen Atmosphäre angepaßt ist. Man muß nur die materielle Welt in feinstofflicher wie auch in grobstofflicher Form verlassen wollen. Die Lebenskraft wird bis zum Schädel geleitet und verläßt den Körper durch die im Schädel befindliche Öffnung, die brahma-randhra genannt wird. Für einen, der den yoga vollkommen beherrscht, ist das sehr leicht.

Da dem Menschen der freie Wille gegeben ist, möchte er vielleicht von der stofflichen Welt nicht frei werden und lieber ein Leben als Brahma-pada leben (das Amt des Brahmā bekleiden) oder das Siddhaloka, die Planeten der im weltlichen Sinne vollkommenen Wesen besuchen, die imstande sind, Schwere, Raum und Zeit zu beherrschen. Um diese höheren Planeten im materiellen Universum besuchen zu können, braucht man nicht seinen Verstand und seine Intelligenz (d. h. die feinstoffliche Materie) abzulegen, sondern nur die grobstoffliche Materie (den materiellen Körper).

Jeder Planet hat seine ganz bestimmte Atmosphäre, und wenn man zu einem ganz bestimmten Planeten im materiellen Universum gehen möchte, dann muß man seinen stofflichen Körper den klimatischen Bedingungen dieses Planeten anpassen. Geht man z. B. von Indien nach Europa, wo die klimatischen Bedingungen anders sind, dann muß man seine Kleidung entsprechend ändern. Ein vollkommen anderer Körper ist deshalb nötig, wenn man zu den transzendentalen Vaikuṇṭha-Planeten gehen will. Für die höheren Planeten der materiellen Welt jedoch kann man sein aus Verstand, Intelligenz und Erde bestehendes feinstoffliches Gewand behalten, muß aber sein grobfstoffliches Gewand (seinen Körper) aus Erde, Wasser, Feuer usw. zurücklassen.

Will man zu einem überweltlichen Planeten gehen, muß man den feinstofflichen wie auch den grobstofflichen Körper wechseln, denn man kann die transzendentale Welt nur in seinem überweltlichen Körper erreichen. Dieses Wechseln des Gewandes findet, wenn man es wünscht, automatisch zur Todesstunde statt. Aber dieser Wunsch ist zur Todesstunde nur dann möglich, wenn man sich im Laufe seines Lebens darauf vorbereitet hat. Wo man seine Schätze hat, da hat man auch sein Herz. Wenn man Gott in liebender Hingabe dient, dann entsteht in einem der Wunsch nach dem Königreich Gottes. Die anschließend aufgeführten Punkte zeigen uns den Weg, auf dem man Vorbereitungen treffen kann, um zu den Vaikuṇṭha (den anti-materiellen) Planeten zu gelangen, wo es weder Geburt, Alter, Krankheit noch Tod gibt.

Grundprinzipien:

1. Der ernsthaft Suchende muß einen echten Geisteslehrer aufsuchen, um wissenschaftlich geschult zu werden. Weil die Sinne aus Stoffeskraft gebildet sind, ist es nicht möglich, mit ihnen die Transzendenz zu erkennen. Deshalb müssen sie durch ein vorgeschriebenes System unter der Führung des geistigen Meisters geläutert werden.

2. Wenn der Schüler einen echten Geisteslehrer gefunden hat, dann muß er von ihm die Initiation empfangen. Damit beginnt dann das überweltliche Studium.

3. Der Schüler muß bereit sein, den geistigen Meister in jeder Hinsicht zufriedenzustellen. Ein echter Geisteslehrer, der vollkommen mit den Systemen der Geisteswissenschaft vertraut ist, der die Offenbarungsurkunden, wie die Bhagavad-gītā, den Vedānta, das Śrīmad-Bhāgavatam, die Upanishaden usw. genau kennt und der darüberhinaus eine selbstverwirklichte Seele ist, der eine spürbare Verbindung zu Gott hergestellt hat, ist ein transparentes Medium, durch welches der willige Schüler auf den Pfad gebracht wird, der zu den Vaikuṇṭhas führt. Der geistige Meister muß in jeder Hinsicht zufriedengestellt werden, weil der Schüler schon allein durch seine guten Wünsche auf diesem Pfad vorankommt.

4. Der intelligente Schüler stellt dem Geisteslehrer intelligente Fragen, um seinen Weg von allen Zweifeln zu befreien. Der geistige Meister zeigt den Weg nicht nach seinem eigenen Gutdünken, sondern ganz im Sinne der Prinzipien der großen selbstverwirklichten Seelen, die diesen Pfad beschritten haben. Die Namen dieser großen Seelen werden in den Schriften offenbart, und man muß ihnen unter der Führung des Geisteslehrers folgen. Der Geisteslehrer weicht nie von dem Pfad ab, dem die großen Meister gefolgt sind.

5. Der Schüler muß immer versuchen, dem Beispiel der großen Weisen zu folgen, die das System praktiziert haben und damit zum Ziel gekommen sind. Einzig das muß als Richtlinie im Leben gelten. Man darf die Großen nicht imitieren, man muß aber versuchen, ihrem Beispiel der jeweiligen Zeit und den Umständen entsprechend aufrichtig zu folgen.

6. Der Schüler muß gewillt sein, seine Gewohnheiten im Sinne der in den anerkannten Schriften enthaltenen Unterweisung zu ändern. Um den Höchsten zufriedenzustellen, muß er bereit sein, dem Beispiel Arjunas zu folgen und Sinnesbefriedigung wie auch Sinnesverneinung aufgeben.

7. Der Schüler muß in einer geistigen Atmosphäre leben.

8. Er muß mit nur soviel zufrieden sein, wie er zum Lebensunterhalt braucht. Mehr Dinge als notwendig sind, um in schlichter Weise zu leben, sollte er nicht versuchen zu erwerben.

9. Er muß die Fastentage einhalten wie z. B. den elften Tag des zunehmenden und des abnehmenden Mondes.

10. Er muß dem Banyan-Baum, der Kuh, dem gelehrten Brāhmanen und dem Gottgeweihten Ehre erweisen.

Das sind die ersten Schritte auf dem Pfad des liebenden Gottdienens. Nach und nach muß man auch andere Punkte befolgen.

11. Man muß sehr darauf achten, daß man beim liebenden Gottdienen und beim Chanten (Singen und Sagen der heiligen Namen) keine Vergehen begeht.

12. Jeder Schüler muß unnötiges Beisammensein mit Nicht-Gottgeweihten vermeiden.

13. Er darf nicht zu viele Schüler annehmen. Das bedeutet, daß der Schüler, der die ersten 12 Punkte genau befolgt hat, selbst auch ein Geisteslehrer werden kann.

14. Er darf sich nicht durch bloßes Zitieren von Aussagen in Büchern als ein großer Gelehrter ausgeben. Er muß gründliche Kenntnis der notwendigen Bücher haben, ohne überflüssige Kenntnis anderer Schriften zu besitzen.

15. Geregeltes und genaues Befolgen dieser 14 Punkte bringen den Anwärter dazu, auch in den schwierigsten Situationen, ob nun materieller Gewinn oder Verlust auf ihn zukommt, geistige Ausgeglichenheit beizubehalten.

16. Auf der nächsten Stufe trauert der Anwärter nicht mehr irgendwelchen Dingen nach, und er wird frei von falschen Vorstellungen.

17. Er spottet nicht über die Religion eines anderen, noch verspottet er den persönlichen Gott oder diejenigen, die Ihm ihr Leben geweiht haben.

18. Er duldet keine Lästerung gegen Gott oder gegen die Gottgeweihten.

19. Er darf sich nicht auf Gespräche einlassen, die die Beziehung zwischen Mann und Frau zum Thema haben. Auch muß er es vermeiden, sich in nutzlose Diskussionen über die Familienangelegenheiten anderer einzulassen.

20. Er darf anderen Wesen, ganz gleich, was für Lebewesen es auch sein mögen, keinen Schmerz – weder körperlichen noch geistigen – zufügen.

Von den oben genannten 20 Punkten sind die ersten 3 positiven Punkte von größter Wichtigkeit und Bedeutung für den ernsthaft Suchenden.

Es gibt noch 24 weitere Punkte, die ein wirklicher Anwärter befolgen muß, aber Caitanya Mahāprabhu hat fünf als die wichtigsten hervorgehoben, weil sie gerade für die heutige Zeit ihre ganz besondere Bedeutung haben:

1. Man muß Gemeinschaft mit den Gottgeweihten halten. Man kann mit Gottgeweihten beisammen sein, wenn man ihnen aufmerksam zuhört, aufschlußreiche Fragen an sie richtet, ihnen Speise reicht und Nahrung von ihnen empfängt, ihnen gegenüber wohltätig ist und alles annimmt, was von ihnen gegeben wird.

2. Man muß unter allen Umständen den heiligen Gottesnamen chanten (singen und sagen). Das Chanten des Gottesnamens ist ein sehr einfacher Weg, der zur Selbstverwirklichung führt. Man kann jederzeit jeden der unzähligen Namen Gottes chanten. Man muß allerdings versuchen, alle Vergehen zu vermeiden. Es gibt zehn Vergehen, die man beim Chanten er Namen begehen kann und diese müssen, soweit es irgend geht, vermieden werden. Man muß versuchen, zu jeder Zeit die Gottesnamen zu chanten.

Caitanya Mahāprabhu hat den aus sechzehn Worten bestehenden mahā-mantra (wörtl.: Der große Gesang der Erlösung) den besten und sichersten Weg genannt, der es einem in diesem Zeitalter ermöglicht, zu den anti-materiellen Welten im Königreich Gottes zu gelangen. In diesem mahā-mantra sind eigentlich nur drei Worte enthalten: Hare, Kṛṣṇa und Rāma. Hare ist die Kraft Gottes, und mit dem Aussprechen dieses Wortes wendet man sich an diese Kraft.

Kṛṣṇa und Rāma sind Namen Gottes. Der mahā-mantra – Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare / Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare kann gesungen, gesagt oder auch auf der Gebetskette gemurmelt werden.

3. Man muß sich die in der Bhagavad-gītā verkündeten transzendentalen Gespräche anhören. Dieses Hören wird durch Vorlesungen echter Gottgeweihter und durch autorisierte Übersetzungen der Gītā möglich gemacht.

4. Man soll in Mathurā, dem Geburtsort Śrī Kṛṣṇas wohnen. Oder man kann sein Haus oder seine Wohnung so einrichten, daß sie in jeder Beziehung der Stadt Mathurā gleichkommt, und nachdem alle Familienmitglieder vom Geisteslehrer die Initiation empfangen haben, müssen sie in rechter Weise Verehrung tun.

5. Man muß die aufgestellte Bildgestalt Gottes mit Aufmerksamkeit und liebender Hingabe verehren, damit die ganze Atmosphäre im Haus dem Reiche Gottes gleichkommt. Durch Unterweisung des Geisteslehrers, der sehr umfassend in all diesen Dingen bewandert ist und der dem Anwärter die richtige Methode zeigen kann, wird das möglich gemacht.

Die oben aufgeführten fünf Punkte können von jedem Menschen, ganz gleich, in welchem Teil der Welt er sich auch befinden mag, ausgeführt werden. Jeder kann sich also für den Weg nach Hause, zurück zu Gott, vorbereiten. Man muß nur diesem einfachen, von Śrī Caitanya Mahā-prabhu empfohlenen System folgen, der eigens erschienen ist, um die zutiefst gesunkenen Seelen dieses Zeitalters zu erlösen.

Einzelheiten hierüber erfahren wir im Bhakti-rasāmṛta-sindhu von Rūpa Gosvāmī, dem Caitanya-caritāmṛta von Kṛṣṇadāsa Kavirāja Gosvāmī, der Gītā und dem Śrīmad-Bhāgavatam.

Man erlangt die transzendentale Welt, indem man nach und nach die materielle Zusammensetzung der grob- und feinstofflichen Hüllen, die sich um die Geistesseele gelegt haben, abträgt. Den oben genannten fünf Punkten des liebenden Gottdienens ist solche Kraft gegeben, daß ein aufrichtiger Gottgeweihter, auch wenn er noch ganz am Anfang steht, sehr bald die bhāva-Stufe (die erste Stufe der Gottesliebe), d. h. Empfindungen aus überweltlicher Ebene, die den Funktionen des Verstandes gegenüber transzendental sind, erreichen kann. Durch vollkommenes Vertieftsein in bhāva bzw. in der Liebe zu Gott erfüllt man die Voraussetzung, um gleich nach Verlassen des stofflichen Leibes in die transzendentale Welt einzugehen. Erreicht ein Gottgeweihter die Vollkommenheit in der Liebe zu Gott, dann befindet er sich auf der überweltlichen Ebene, auch wenn er den grobstofflichen Körper noch beibehält. Er gleicht dann dem rot glühendem Eisen, das, in Berührung mit Feuer, aufhört, Eisen zu sein und sich wie Feuer auswirkt. Diese Dinge geschehen durch die unergründliche und unvorstellbare Kraft Gottes, die zu ermessen die Wissenschaft dieser Welt nicht imstande sein wird. Man muß sich daher mit unbeirrbarem Glauben dem liebenden Gottdienen weihen und bestrebt sein, seinen Glauben zu festigen. Wenn irgend möglich, soll man versuchen, mit den großen Gottgeweihten persönlich oder auch in Gedanken beisammen zu sein. Dieses Beisammensein läßt wirkliche, hinschenkende, dienende Liebe zu Gott in einem entstehen, die alle aus dieser Welt stammenden Zweifel augenblicklich verschwinden läßt. Der Schüler macht ganz persönlich die Erfahrung all dieser verschiedenen Stufen der überweltlichen Erkenntnis. Dadurch entsteht die feste Überzeugung, daß man auf dem Pfad, der zur transzendentalen Welt führt, positive Fortschritte macht. Man wird dann Gott und Seinem Reiche aufrichtig zugetan. Auf diese Weise erwacht allmählich die Liebe zu Gott. Und das ist das Wichtigste überhaupt in einem Leben als Mensch.

Wie große Persönlichkeiten (Weise und Könige) durch dieses System zum Ziel gelangten, zeigen einige Beispiele der Weltgeschichte. Einige von ihnen erreichten das Ziel, obgleich sie nur einen Punkt des liebevollen Dienens in gläubiger Zuversicht und Beharrlichkeit befolgten. Einige dieser großen Persönlichkeiten werden nachstehend aufgeführt.

1. Weil er dem Śrī Śukadeva, einer großen, selbstverwirklichten Seele zuhörte, gelangte Mahārāj Parīkṣit auf die Ebene der Transzendenz.

2. Śrī Śukadeva Gosvāmī wurde durch wortgetreues Vortragen der transzendentalen Botschaft, die ihm von seinem großen Vater, Śrī Vyāsadeva offenbart wurde, gleichermaßen gesegnet.

3. König Prahlāda erlangte das Ziel allen Lebens dadurch, daß er unablässig an Gott, den Herrn, dachte und somit ganz die Unterweisungen Śrī Nārada Munis, des großen Heiligen und Gottgeweihten, befolgte.

4. Lakṣmījī, Göttin des Reichtums, wurde gesegnet, weil sie bei den Lotosfüßen Gottes saß und ihnen diente.

5. König Pṛthu erlangte durch Verehrung Gottes vollen Segen.

6. Akrūra, dem Wagenlenker, wurde durch Gebete, die er für den Herrn chantete, höchste Erkenntnis zuteil.

7. Hanumān (Mahāvīra), der berühmte Gottgeweihte in Affengestalt, der sein Leben Śrī Rāmacandra geweiht hatte, erreichte das höchste Ziel dadurch, daß er die Befehle des Herrn ausführte.

8. Arjuna, der große Krieger, wurde gleichermaßen gesegnet, weil er Freundschaft mit dem Herrn schloß, der die Botschaft der Bhagavad-gītā verkündete, um ihm, seinen Angehörigen und seinen Freunden Erkenntnis zuteil werden zu lassen.

9. König Bali erreichte das höchste Ziel, weil er alles, auch seinen eigenen Körper, bedingungslos dem Herrn auslieferte.

Dies sind neun Arten des liebenden Gottdienens, und der Anwärter kann sich – ganz nach Belieben – eine, zwei, drei, vier oder alle zu eigen machen. Alles Dienen dem Absoluten gegenüber ist in sich selbst absolut. Auf der überweltlichen Ebene gibt es nicht die Unterschiede, die man auf der weltlichen findet. Es ist dort alles mit allem identisch, obgleich es transzendentale Verschiedenheit gibt. Man kann sich auch alle neun Aspekte zu eigen machen, wie z. B. Ambarīṣa. Er war es, der sich unablässig die Lotosfüße des Herrn vergegenwärtigte und mit seiner Stimme von den transzendentalen Welten sprach, der mit seinen Händen den Tempel Gottes säuberte und mit seinen Ohren die Worte Śrī Kṛṣṇas, des Herrn, in ergebener Haltung hörte, der mit seinen Augen die Bildgestalt Gottes schaute, mit seinem Körper die Körper der Gottgeweihten berührte, der mit seiner Nase die Blumen, die Gott als Opfer dargebracht wurden, roch, mit seiner Zunge die Opferspeise kostete, der mit den Beinen den Tempel Gottes aufsuchte und der mit der ganzen Kraft seines Lebens Gott diente, ohne die geringste Spur eines Verlangens nach selbstischem Genießen. Das alles half ihm, die höchste Stufe der Vollkommenheit des transzendentalen Lebens zu erlangen, das alle Errungenschaften und Fortschritte der modernen Wissenschaft bei weitem übertrifft.

Deshalb ist es so wichtig, daß alle Menschen diese Prinzipien der Selbstverwirklichung zur Vervollkommnung des Lebens praktisch in ihrem Leben anwenden. Das ist die einzige Pflicht im Leben eines Menschen. Heutzutage aber denken die Menschen nur an die Erfüllung ihrer nationalen Pflichten. In Wahrheit aber ist es so, daß nationale, soziale und humanitäre Pflichten nur für diejenigen eine Pflicht sind, die keine geistigen Pflichten haben. Sobald ein Mensch auf dieser Erde geboren wird, hat er nicht nur nationale, soziale und menschliche Verpflichtungen, sondern er hat sie auch den Halbgöttern gegenüber, die für Luft, Licht, Wasser usw. sorgen. Ebenso ist er den großen Weisen gegenüber verpflichtet, die einen unermeßlichen Reichtum an Wissen hinterlassen haben, der ihn sicher durch das Leben führen kann. Die Verpflichtungen des Menschen gehen weiter und umfassen alle möglichen Arten von Lebewesen, seine Vorfahren, Familienmitglieder usw. Aber sobald man sich der einzig wirklichen Pflicht widmet – nämlich transzendentale Vollkommenheit zu erlangen – dann erfüllt man damit automatisch alle anderen Verpflichtungen, ohne daß man noch zusätzliche Anstrengungen machen müßte.

Ein Gottgeweihter ist kein Störenfried der Gesellschaft – im Gegenteil, er bringt ihr großen Nutzen. Da kein echter Gottgeweihter irgendwelches Interesse für sündhaftes Tun aufbringt, kann jeder, der bedingungslos sein Leben Gott weiht, durch seine Selbstlosigkeit der Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst erweisen, welches letztlich zum Frieden und zum Wohlstand aller gereicht – in diesem und auch im kommenden Leben. Aber auch wenn ein solcher Gottgeweihter irgendwelche Vergehen begeht, dann nimmt sie der Höchste sofort auf Sich. Für einen Gottgeweihten ist es nicht nötig, allem zu entsagen und als Einsiedler zu leben. Man kann auch zuhause in jeder Situation und ohne Schwierigkeiten Gott liebend dienen. Es gibt Beispiele vieler grausamer Menschen, die durch dienende Liebe zu Gott von echter Herzensgüte erfüllt wurden. Ein Gottgeweihter läßt automatisch von jedem niederen Lebenswandel ab. Er braucht sich nicht zusätzlich darum zu bemühen.

Das höchste Geschenk, das die indischen Weisen der Welt überbracht haben, ist die Wissenschaft des liebevollen Gottdienens. Jeder, der irgendwie nach Gotteserkenntnis strebt, ist verpflichtet, sein Leben durch Befolgung der Prinzipien dieser großen Wissenschaft zu vervollkommnen und sie der übrigen Welt zugänglich zu machen, die sich noch immer in völliger Unwissenheit über das endgültige Ziel des Lebens befindet. Die Menschen werden diese Stufe der Vollkommenheit dadurch erreichen, daß ihre Erkenntnis sich allmählich vertieft. Die Weisen Indiens jedoch haben diese Stufe schon erreicht. Warum sollen andere Tausende und Abertausende von Jahren warten, ehe sie diese höchste Stufe erreichen können? Warum kann man nicht sogleich allen auf systematische Weise Unterweisung erteilen, damit sie auf diese Weise Zeit und auch Kraft sparen können? Der Mensch muß dieses Leben nutzen, mit dessen Erlangung er sich vielleicht Millionen von Jahren abgemüht hat.

Ein in Rußland lebender Schriftsteller glaubt, daß der Fortschritt in der Wissenschaft den Menschen dazu verhelfen kann, ewig zu leben. Natürlich glaubt er nicht an ein höheres Wesen, das der Schöpfer aller Dinge ist. Wie schon gesagt wurde, ist jedes Lebewesen dem Wesen nach ewig. Es ändert nur seine äußeren Hüllen, die grobstofflichen wie auch die feinstofflichen, und dieses Wechseln der Hüllen wird Leben und Tod genannt. Solange ein Wesen die Ketten der Versklavung in dieser Welt noch ablegen muß, findet dieses Wechseln kein Ende, auch nicht auf den höchsten Stufen des stofflichen Lebens. Der russische Schriftsteller kann weiter seine Mutmaßungen anstellen, wie das Schriftsteller in ihren Romanen nun einmal tun, aber etwas intelligentere Menschen, die ein wenig die Naturgesetze kennen, werden bezweifeln, daß der Mensch in dieser materiellen Welt für immer leben kann.

Ein Botaniker kann den Lauf der stofflichen Natur verfolgen, indem er eine Frucht studiert. Aus einer Blüte entwickelt sich eine kleine Frucht, die heranwächst, eine Zeitlang am Zweig bleibt, heranreift, schließlich zunehmend schrumpft, dann vom Baume fällt, sich zu zersetzen beginnt, sich mit der Erde vermischt und einen Samen hinterläßt, aus dem dann wiederum nach einiger Zeit ein Baum heranwächst, der viele Früchte hervorbringt, denen alle das gleiche bevorsteht, und so setzt sich das fort.

Jedes Lebewesen, das ja einem transzendentalen Funken gleicht und ein Teil des höchsten Wesens ist, nimmt gleich nach Befruchtung im Leib der Mutter seine organische Form an. Im Schoße der Mutter wächst es allmählich heran, wird geboren, wächst dann weiter, wird zum Kind, Jüngling, zum Erwachsenen, zum alten Mann, siecht schließlich dahin und verfällt dem Tode, trotz all der guten Wünsche und hoffnungsvollen Hirngespinste von Romanschriftstellern. Eigentlich gibt es keinen Unterschied zwischen dem Menschen und der Frucht. Wie die Frucht hinterläßt der Mensch seinen Samen in Form von Kindern, aber die Naturgesetze versagen es ihm, für immer in seinem stofflichen Körper zu bleiben.

Wie kann man nur die Naturgesetze ignorieren? Kein Wissenschaftler dieser Welt kann die zwingenden Naturgesetze ändern, wie sehr er sich auch dessen rühmen mag. Kein Astronom oder Wissenschaftler kann den Lauf der Planeten ändern. Ihre Fähigkeiten reichen gerade aus, armselige Spielzeugplaneten herzustellen, die sie Satelliten nennen. Die Toren beeindruckt das vielleicht, und sie applaudieren den Erfindern moderner Satelliten, Sputniks usw., doch der etwas intelligentere Mensch denkt mit Ehrfurcht an den Schöpfer der gigantischen Satelliten, der Sonne, der Sterne und Planeten, die die Wissenschaftler dieser Welt nicht ermessen können. Wenn es für die kleinen Spielzeug-Satelliten Erfinder gibt, die irgendwo in Rußland oder Amerika ansässig sind, dann kann man wohl annehmen, daß die gigantischen Satelliten auch ihren Erfinder, ihren Schöpfer haben, und zwar in der transzendentalen Welt. Wenn so viele große wissenschaftliche Köpfe nötig sind, um einen Spielzeug-Satelliten herzustellen und ihn auf seine Umlaufbahn zu schicken, was für ein wunderbarer, vollendeter Kopf muß es dann sein, der die unzähligen Sterne schuf und sie in ihren Bahnen hält? Die Atheisten haben bisher diese Frage nicht beantworten können.

Diejenigen, die an nichts glauben, stellen ihre eigenen Theorien über die Schöpfung auf, die gewöhnlich über Aussprüche wie – „Das ist alles sehr schwer zu verstehen.“ „Unsere Vorstellung reicht da nicht aus, aber möglich ist es vielleicht.“ „Es ist mir alles völlig unbegreiflich“ usw. – nicht hinausgelangen. Man kann daraus ersehen, daß das Wissen dieser Menschen jeder echten Grundlage entbehrt – und sich nicht durch wissenschaftliche Fakten bekräftigen läßt. Sie mutmaßen nur, aber echtes Wissen gibt es. Und zwar finden wir es in der Bhagavad-gītā. Die Gītā sagt uns z. B., daß es in er materiellen Welt Lebewesen gibt, deren Lebensdauer 4.300.000 × 1.000 × 2 × 30 × 12 × 100 Erdenjahre beträgt. Für uns ist die Gītā autoritativ, weil dieses Buch des Wissens von den großen Weisen Indiens, wie z. B. Śaṅkarācārya, Śrī Rāmānujācārya, Śrī Madhvācārya, Śrī Caitanya Mahāprabhu usw. als solches akzeptiert wurde. Die Gītā sagt uns, daß alle Komponenten in der stofflichen Welt, ganz gleich, welche Lebensdauer sie auch haben mögen, dem Verfall und dann dem Tode unterworfen sind.

Deshalb unterliegen alle stofflichen Formen den Gesetzen des Wandels, obgleich die materielle Energie in ihren Anlagen erhalten bleibt. Potentiell ist alles unvergänglich, aber in der Stoffeswelt nimmt die Materie Form an, bleibt eine Zeit bestehen, reift heran, altert, beginnt zu verfallen und verschwindet schließlich wieder. Das ist bei allen materiellen Objekten so. Die Ansicht vieler Materialisten, daß sich jenseits des materiellen Universums „irgendetwas anderes“ befindet, das sich unseren Blicken entzieht, das fremd ist und unvorstellbar, entspricht einer verschwommenen Vorstellung des transzendentalen Universums. Das grundlegende Prinzip des Geistes ist jedoch ganz nah. Es wirkt in allen lebenden Wesen. Und wenn dieses überweltliche Prinzip den stofflichen Leib verläßt, dann hat dieser Leib kein Leben mehr. Das überweltliche Prinzip wirkt z. B. auch im Körper eines Kindes. Deshalb ändert sich dieser Körper und wächst heran. Die Entwicklung hört aber sofort auf, sobald die Geistesseele den Körper verläßt. Jedes materielle Objekt ist diesem Gesetz unterworfen. Die Materie ändert ihre Formen, wenn sie mit Geist in Berührung kommt. Ohne Geist gibt es keine Wandlung. Auch das Universum wächst auf diese Weise heran. Es entsteht aus der Energie der Transzendenz, aus der transzendentalen Kraft, die Seine Ihm eigene Kraft ist, und es entwickelt sich zu gigantischen Formen wie der Sonne, dem Mond und der Erde usw. Es gibt 14 Planeten-Systeme, und obgleich sie im Umfang und in ihren Eigenschaften verschieden sind, unterliegen sie doch alle dem gleichen Prinzip. Die transzendentale Kraft ist der Schöpfer, und Wandlung und Wachstum finden nur aufgrund dieses überweltlichen Prinzips statt.

Das Leben entsteht keineswegs durch irgendwelche materiellen Reaktionen, durch eine Art chemische Verbindung, wie die Toren behaupten. Jegliche Wechselwirkung in der Materie vollzieht sich unter der Führung eines höheren Wesens, das geeignete Situationen schafft, um die transzendentale Lebenskraft zu beherbergen. Die höhere Kraft bearbeitet die Materie in geeigneter Weise – ganz nach dem freien Willen des transzendentalen Lebewesens. Zum Beispiel „reagieren“ Baumaterialien nicht automatisch und nehmen ganz plötzlich die Form eines Hauses an. Das lebendige Geisteswesen, der Mensch, bearbeitet Materie durch seinen freien Willen so, wie er es wünscht und baut auf diese Weise sein Haus. Materie ist also nur ein Beiprodukt, der Geist aber ist der Schöpfer. Wer nicht zu diesem Schluß kommt, kann nicht viel in seinem Leben gelernt haben. Man darf sich nicht durch die gigantischen Ausmaße des materiellen Universums verwirren lassen. Man muß sich aber statt dessen bemühen, die Existenz einer höheren Intelligenz hinter all diesen stofflichen Manifestationen zu erkennen. Das höchste Wesen, das diese Intelligenz hat, ist der eigentliche Schöpfer, der durch seine unvergleichliche Schönheit alles anziehende persönliche Gott, Śrī Kṛṣṇa. Wir sind uns vielleicht dessen nicht bewußt, aber in der Bhagavad-gītā und besonders im Śrīmad Bhāgavatam wird der Schöpfer eingehend beschrieben. Die Gītā widerlegt ganz eindeutig, daß durch eine „Wechselwirkung physikalischer und chemischer Verbindungen“ zufällig Leben entsteht.

Arjuna, alle Wesen gehen am Ende des Kreislaufs in Mein eigenes Wesen ein. Und zu Beginn des nächsten Kreislaufs entsende Ich sie wieder. Mit dem Wesen, das Mein eigenes ist, entsende Ich immer wieder diese Fülle der lebenden Wesen, die hilflos sind, weil sie sich unter der Macht der Natur (prakṛti) befinden. Unter Meiner Führung verleiht die Natur (prakṛti) allen Dingen, beweglichen und unbeweglichen, Geburt. Und auf diese Weise, O Arjuna, besteht und bewegt sich die Welt. (Gītā IX/7-8, 10)

Mit diesen Worten sagt Śrī Kṛṣṇa selbst, daß sich alles unter Seiner Führung auswirkt.

Wenn ein Satellit in den Weltenraum geschickt wird, ist sich vielleicht ein Kind nicht darüber klar, daß so etwas ohne die Wissenschaftler nicht möglich ist, aber ein Erwachsener weiß, daß die Wissenschaftler auf der Erde den Satelliten steuern. Genauso haben auch weniger intelligente Menschen keine Vorstellung von dem Schöpfer und Seinem ewigen Reich in der transzendentalen Welt, die sich jenseits unserer jetzigen Sicht befindet. Aber in Wirklichkeit gibt es eine transzendentale Welt und transzendentale Planeten, die unermeßlich größer und zahlreicher sind als die des materiellen Universums. Aus der Gītā erfahren wir, daß das materielle Universum nur ein Bruchteil (d. h. ein Viertel) der Schöpfung ausmacht. All diese Dinge werden noch eingehender im Śrīmad-Bhāgavatam und anderen vedischen Schriften beschrieben.

Wenn die Lebenskraft im Laboratorium des Wissenschaftlers durch „die Wechselwirkung gewisser physikalischer und chemischer Verbindungen“ erzeugt werden kann, warum ist es dann den Wissenschaftlern, die solche Behauptungen aufstellen, bisher nicht gelungen, Leben zu erzeugen? Der Wissenschaftler muß sich darüber klar werden, daß geistige Kraft sich von Materie unterscheidet, und daß ein noch so großes Bemühen, Materie dem Geist anzupassen, nicht imstande sein wird, transzendentale Kraft zu erzeugen. Es steht außer Frage, daß heutzutage die Russen und die Amerikaner auf vielen Gebieten technologischer Wissenschaft weit vorangekommen sind, aber, in der Geisteswissenschaft sind sie immer noch unglaublich weit zurückgeblieben. Sie werden von einer höheren Intelligenz lernen müssen, um diese Zivilisation fortschrittlich und vollkommen zu gestalten.

Die Russen wissen nicht, daß die Philosophie des Sozialismus im Śrīmad-Bhāgavatam in aller Vollkommenheit und Ausführlichkeit enthalten ist. Durch das Bhāgavatam erfahren wir, daß jeder Reichtum, gleich welcher Art – alle Bodenschätze und alles, was die Landwirtschaft hervorbringt usw. – vom höchsten Schöpfer erschaffen wurde. Deshalb hat jeder einzelne Anteil an diesen Dingen. Weiter heißt es aber, daß der Mensch nur soviel Reichtum besitzen darf, wie zum Erhalt des Leibes notwendig ist. Nimmt er oder begehrt er mehr als den ihm zustehenden Anteil, dann wird er dafür bestraft. Außerdem wird gesagt, daß wir die Tiere wie unsere eigenen Kinder behandeln müssen.

Wir glauben, daß kein Land der Erde den Sozialismus so treffend erklären kann wie das Śrīmad-Bhāgavatam. Alle Lebewesen, d. h. nicht nur die Menschen, sondern alle lebenden Wesen, können erst dann als Brüder, als unsere eigenen Kinder behandelt werden, wenn wir wirkliches Wissen über den Schöpfer und die eigentliche Zugehörigkeit aller Lebewesen haben.

Der Wunsch des Menschen, Unsterblichkeit zu erlangen, kann nur in der transzendentalen Welt seine Erfüllung finden. Wie schon am Anfang dieses Essays gesagt wurde, ist dieser Wunsch nach unvergänglichem Leben eine Regung des geistigen, des überweltlichen Lebens, das sich zurzeit in einem Schlafzustand befindet. Dieses Leben wieder zu erwecken und zu entwickeln muß das Ziel der menschlichen Zivilisation sein. Durch den hier beschriebenen bhakti-yoga kann jeder Mensch in das transzendentale Reich gelangen. All dem liegt eine große Wissenschaft zugrunde, die in Indien viele wissenschaftliche Schriften hervorgebracht hat, durch die man die Vollkommenheit des Lebens erlangen kann. Bhakti-yoga ist die wirkliche, ewige Religion aller Menschen. In unserer heutigen Zeit, in der die Wissenschaft ihren Einfluß auf fast alle Gebiete ausübt, und das schließt den Bereich der Religionslehren durchaus nicht aus, wäre es interessant, die Prinzipien der ewigen Religion aller Menschen vom Standpunkt des modernen Wissenschaftlers aus zu sehen. Schon Dr. S. Radhakrishnan meinte auf einer Tagung des Weltkongresses vereinigter Religionen, daß in der modernen Zivilisation eine moderne Religion nur dann ihren Anklang findet, wenn sie von den heutigen Wissenschaftlern akzeptiert wird. Als Erwiderung darauf freuen wir uns, denjenigen, die die Wahrheit wirklich lieben, sagen zu können, daß bhakti-yoga die Weltreligion ist, die jeder praktizieren kann, weil sie unvergänglich und für alle lebenden Wesen bestimmt ist, die ewiglich mit Gott verbunden sind.

Śrīman Rāmānujācārya definiert das Wort sanātana (ewig) als das, was weder Anfang noch Ende hat. Wenn wir von sanātana-dharma sprechen, von der ewigen Religion, dann setzen wir diese Definition als gegeben voraus. Das, was weder einen Anfang noch ein Ende hat, steht über allem Sektiererischen, dem stets Grenzen und Beschränkungen gegeben sind. Mit dem Fortschritt moderner Wissenschaft wird es uns möglich sein, sanātana-dharma als die Aufgabe und Erfüllung aller Menschen dieser Welt, als die Aufgabe und Erfüllung aller Lebewesen des Universums zu sehen. Ein Glaube, der nicht sanātana ist, kann seinen Anfang in der Menschheitsgeschichte haben, aber sanātana-dharma hat keinen geschichtlichen Ursprung, weil sanātana-dharma ewiglich zu allen lebenden Wesen gehört.

Wenn sich ein Mensch zu irgendeinem bestimmten Glauben bekennt, sei es zum Hinduismus, zum Islam, Buddhismus, zum Christentum oder irgendeiner anderen Sekte, und wenn er sich gleichzeitig damit auf einen bestimmten Zeitpunkt der Entstehung beruft, dann ist das kein sanātana-dharma. Ein Hindu kann zum Islam übertreten oder ein Moslem zum Hinduismus oder zum Christentum usw. Allen aber ist eines gemeinsam: ob Hindu, Moslem, Buddhist oder Christ, alle dienen sie irgend jemandem. Wenn man sich zu einem bestimmten Glauben bekennt, dann ist das nicht sanātana-dharma. Sanātana-dharma ist das, was die Lebewesen überallhin begleitet. Es vereinigt alle existierenden Religionen. Sanātana-dharma ist das liebevolle Dienen.

In der Bhagavad-gītā gibt es viele Stellen, an denen das sanātana-dharma erklärt wird. Anhand dieser Autorität müssen wir lernen, was sanātana-dharma eigentlich ist.

Im zehnten Vers des siebenten Kapitels erscheint das Wort sanātanam. Kṛṣṇa, der Herr, sagt, daß Er der Urquell aller Dinge, d. h. sanātanam, ist. Der Urquell aller Dinge wird in den Upanishaden als das vollkommene Ganze benannt. Obwohl vieles, was von dieser Quelle ausgeht, in sich selbst auch vollkommen ist, nimmt dieser sanātana-Ursprung weder an Qualität noch an Quantität ab. [Śrī Īśopaniṣad (Anrufung)] Das ist so, weil das Wesen des sanātana unveränderlich ist. Alles, was sich unter dem Einfluß von Zeit und Umständen wandelt, ist nicht sanātana. Wir dürfen deshalb nichts, was sich in der Form und im Wesen ändert, als sanātana akzeptieren. Das, was nie erschaffen wird, kann sich in der Form und im Wesen nicht ändern, obgleich Er der Urquell aller Dinge ist.

Gott ist der Vater aller Lebensarten. Er sagt, daß alle Lebewesen – ganz gleich, was sie auch sein mögen – zu Ihm gehören, Wesensteile von Ihm Selbst sind. Deshalb ist die Bhagavad-gītā für alle Wesen bestimmt. In der Gītā findet sich alles über dieses sanātana-Wesen Gottes. Außerdem enthält dieses Buch Hinweise auf Sein Reich, das weit vom materiellen Universum entfernt liegt und Einzelheiten über die sanātana-Natur aller Lebewesen.

Kṛṣṇa sagt uns auch in der Gītā, daß diese materielle Welt voller Leid ist, weil es die Geburt, das Alter, die Krankheit und den Tod gibt. Auch auf dem höchsten Planeten des materiellen Universums, dem Brahmāloka, gibt es diese Leiden. Nur Sein eigenes Reich ist vollkommen frei von allem Leid. Es benötigt kein Licht von Sonne, Mond oder Feuer, denn alle Planeten erstrahlen aus sich selbst heraus. Das Leben dort ist unvergänglich, voller Erkenntnis und voller Glück. Das ist es, was man sanātana-dhama nennt. Wir können deshalb mit Überzeugung sagen, daß alle lebenden Wesen zurück nach Hause, zurück zu Gott, kehren müssen, um sich im sanātana-dhama mit dem sanātana-puruṣa bzw. dem puruṣottama, mit Kṛṣṇa, dem Herrn, ihres Lebens zu erfreuen. Sie dürfen nicht in diesem von Leid erfüllten Dasein in der Stoffeswelt zurückbleiben. Es gibt nur sehr wenig Glück in den vergänglichen Welten. Man findet es auch nicht auf dem Brahmaloka. Es sind deshalb die weniger intelligenten Wesen, die danach streben, auf die höheren Planeten im materiellen Universum zu gelangen und sich deshalb den Halbgöttern zuwenden, um irgendwelche Vorteile zu erlangen, die sich letzten Endes doch nur wieder als Nachteile auswirken. Die religiösen Prinzipien dieser Menschen und der daraus gewonnene Nutzen sind bedingt. Der intelligente Mensch läßt deshalb von allem Tun ab, das im Namen der Religion ausgeführt wird, und nimmt beim persönlichen Gott Zuflucht. Solch einem Menschen gewährt der Allmächtige Vater dann uneingeschränkten Schutz. Der bhakti-yoga ist somit sanātana-dharma, durch welchen man den sanātana-Herrn und Sein sanātana-Reich erkennen kann. Es gibt nur diesen Weg, um in das transzendentale Universum zurückzukehren, um an der dort herrschenden sanātana-Freude teilnehmen zu können.

Alle, die dem sanātana-dharma folgen, können sich jetzt diese Prinzipien, Prinzipien im Sinne der Bhagavad-gītā, zu eigen machen. Es gibt keinerlei Einschränkungen für diejenigen, die diesen ewigen Prinzipien folgen. Auch alle Menschen, denen weniger Intelligenz gegeben ist, können zu Gott zurückkehren. Das sagt uns Kṛṣṇa, Gott selbst, in der Bhagavad-gītā. Allen Menschen muß die Möglichkeit gegeben werden, diese Gelegenheit zu nutzen. Besonders in unserer Zeit leidet die verwirrte Menschheit in der Finsternis des Materialismus, und das, was man Wissen und Fortschritt nennt, hat bisher nur zur Erfindung der Atombombe geführt. Die Menschheit steht somit am Rande der Vernichtung. Die Zuflucht der Menschheit liegt im sanātana-dharma, das jeden den wahren Sinn des Lebens erkennen läßt und das allen ermöglicht, ohne Schwierigkeiten zu den transzendentalen Planeten zurückzukehren, wo jeder persönlich mit Gott, dem Inbegriff alles Persönlichen, in vollkommenem Glück und vollkommener Erkenntnis für alle Ewigkeiten beisammen sein kann.

OM TAT SAT

ÜBER DEN GEISTESLEHRER

Wenn wir über den echten geistigen Meister, den guru, sprechen, dann sind Daten unzulänglich, und eine Beschreibung seines Lebens bringt uns ihm auch nicht näher.

Srila PrabhupadaWir können Bilder von ihm sehen und die Verehrung und Liebe, die seine Schüler für ihn haben, miterleben. Śrī Guru wird uns auf diese Weise nicht nähergebracht. Er entzieht sich unseres Bemühens, ihn in irgendwelche Formen zu zwängen, die uns vertraut sind und durch die wir das Objekt unseres Schauens unserer eigenen Haltung zugänglich machen können.

Aber der echte guru ist nicht irgendein Objekt dieser Welt. Die Lotosblume wächst aus dem Sumpf empor und wird doch nicht vom Wasser berührt. Und so erscheint der geistige Meister in dieser Welt und wird doch nicht von dieser Welt berührt. A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda erschien in dieser Welt am 1. September 1896 in Kalkutta. Seine Eltern nannten ihn Abhay Charan De, seine unzähligen Schüler in aller Welt nennen ihn Śrīla Prabhupāda.

Wir erscheinen nicht in dieser Welt. Wir werden geboren. Aufgrund unserer unersättlichen Gier nach Sinnesgenuß. Wir sind nicht hierher gekommen, um zu geben. Wir wollen nehmen, Herr seien, unabhängig sein. Śrī Gurudeva ist nicht hier, um zu nehmen, er ist hier, um zu geben. Er ist nicht Herr, er ist Diener, nicht unabhängig, sondern vollkommen abhängig, von Gott, von Śrī Kṛṣṇa, von der absoluten Wahrheit. (In dieser Gottesabhängigkeit liegt die wirkliche Freiheit, die wir in dieser Welt vergebens suchen.) Weil wir nehmen wollen und nicht dienen wollen, können wir den wirklichen Diener, den Diener Gottes, den Gottgeweihten, den bhakta nicht erkennen, der einzig hier ist, um zu geben. Die Beauftragten des Herrn, die echten Gottgeweihten, sind hier, um uns das kostbarste Geschenk überhaupt zu geben: Liebe zu Gott.

Wir suchen in dieser Welt nach zerbrochenem Glas. In dem faden Glimmer, den diese nutzlosen Objekte uns vorgaukeln, sehen wir die Erfüllung all unserer Wünsche. Wir lauschen ergeben dem Ruf der Sinne und folgen ihm, durch alle Welten, durch alle Körper, als Wurm, als Hund, als Fisch, als Mensch, Sklaven unserer falschen Meister. Aber diese falschen Meister, denen wir uns auf diese Weise so rückhaltlos ausliefern, entlohnen uns ganz entsprechend unserer pervertierten Haltung des Genießenwollens mit: Geburt, Alter, Krankheit und Tod. Das Glück bleibt auf diese Weise aus, der Genuß, die Erfüllung, die Zufriedenheit, die Geborgenheit. Der bittere Nachgeschmack, den wir immer wieder kosten müssen, ist durchsetzt von Angst, Unsicherheit, Entbehrung und Unzufriedenheit.

Wir suchen nach zerbrochenem Glas und wissen nicht, daß der kostbarste Edelstein auf unsere Zuwendung wartet, um uns mit jenem Reichtum zu beglücken, den wir in dieser vergänglichen Welt vergebens suchen.

Śrī Gurudeva ist der Überbringer dieses Reichtums. Er lehrt durch beispielhaftes Verhalten. Er ist der ācārya. Wie Śrīla Prabhupāda, der Gründer der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein, A.C. Bhaktivedanta Swami. Śrīla Prabhupāda besuchte die Universität in Kalkutta, studierte Philosophie, Volkswirtschaft, Englisch, war dann in einem großen Industriekonzern tätig, wurde Direktor. Seinem geistigem Meister, seinem Guru Mahārāj, Śrī Śrīmad Bhakti Siddhanta Sarasvatī Gosvāmī Prabhupāda, begegnet er im Jahre 1922.

Kṛṣṇa sagt in der Bhagavad-gītā im 4. Kapitel, 34. Strophe: ‚Vertraue dich der Führung eines geistigen Meisters an, um die Wahrheit zu erfahren. Stelle ihm in ergebener Haltung Fragen und diene ihm. Die selbstverwirklichte Seele kann dir Erkenntnis zuteil werden lassen, weil sie die Wahrheit gesehen hat.‘ In der ersten Fühlungnahme mit dem geistigen Meister gibt uns Śrīla Prabhupāda ein Beispiel. Er sagt: „Als ich zum erstenmal meinen Guru Mahārāj aufsuchte, sagte er über mich: ‚Dieser junge Mann hört gut zu. Er geht nicht fort. Deshalb werde ich ihn als Schüler annehmen.‘ – Dadurch qualifizierte ich mich also, durch dieses Hören. Und ich stellte Fragen, wenn Guru Mahārāj sprach. Dann hörte ich weiter. Ich verstand manchmal, was gesagt wurde, und manchmal verstand ich nicht. Aber ich blieb. Andere kamen und gingen. Aber ich blieb und hörte weiter zu.“

1933 empfing Śrīla Prabhupāda in Allahabad die Initiation. Er wurde von seinem Guru Mahārāj dazu ausersehen, das Kṛṣṇa-Bewußtsein in die westliche Welt zu bringen. Das war 1936, kurz bevor Śrīla Bhakti Siddhanta Sarasvatī Gosvāmī Prabhupāda diese vergängliche Welt verließ.

Der erste große ācārya, der um die Jahrhundertwende über das Kṛṣṇa-Bewußtsein und über die Lehre Kṛṣṇa Caitanyas in englischer Sprache schrieb, war Śrīla Bhaktivinode Ṭhākur, der Vater von Śrīla Bhakti Siddhanta Sarasvatī Gosvāmī Prabhupāda. Durch die Lauterkeit seines Wesens und durch seine heilbringende, vollkommen in der Transzendenz verankerten Persönlichkeit, gelang es Śrīla Bhaktivinode Ṭhākur, die Lehren Kṛṣṇa Caitanyas wieder in ihrer uneingeschränkten Fülle festzusetzen. Kṛṣṇa, der als Kṛṣṇa Caitanya, als goldener avatāra des Kali-yugas vor 500 Jahren in Indien erschien, verkündete, daß das Kṛṣṇa-Bewußtsein und das Singen der heiligen Gottesnamen in der ganzen Welt verbreitet werden würden. Und so begann Śrīla Bhaktivinode Ṭhākur zum erstenmal, über die Grenzen Indiens hinaus diese für alle Wesen bestimmte Lehre Kṛṣṇa Caitanyas zu verbreiten. Diese Aufgabe wurde von seinem Sohn Śrīla Bhakti Siddhanta Sarasvatī Gosvāmī Mahārāj fortgesetzt, der 64 Tempel des Kṛṣṇa-Bewußtseins in Indien gründete, die Gauḍīya Vaiṣṇava Math, und der auch zum erstenmal einige seiner Schüler in die westliche Welt schickte.

Aber erst durch Śrīla Prabhupāda, der im Jahre 1965 im Alter von 70 Jahren nach Amerika kam, konnte das Kṛṣṇa-Bewußtsein durch seine tiefgreifende Einwirkung im Leben zahlloser Menschen seine ständig wachsende Verbreitung finden.

Unser von der Kontemplation über die Sinnesobjekte abgestumpftes Wahrnehmungsvermögen ist machtlos, den geistigen Meister zu erkennen. Wir tragen in uns die verzerrten, Trugbilder unserer sogenannten Erkenntnisse, mit denen wir diese Erscheinungswelt zu begreifen versuchen. Entspricht der geistige Meister nicht dem Bild, das wir uns von einem Weisen oder Heiligen gemacht haben, dann sind wir geneigt, ihn, den wirklichen Heilsbringer, nicht durch die engen Pforten unserer Herzen einzulassen.

Śrī Gurudeva ist nicht gekommen, um unser falsches Ichgefühl zu bestätigen, um uns in lobender Anerkennung dem Händedruck heuchlerischer Ehrerbietung auszuliefern. Śrī Gurudeva ist gekommen, um uns frei zu machen von dieser Krankheit, die darin besteht, uns selbst als Mittelpunkt des Seins zu sehen und alles nach dem eigenen Wohl und Wehe als Maßstab zu messen. Den Pseudo-yogīs und Meditationgauklern, den falschen Meistern und vergötterten Propheten zahlen wir den Preis der Seele, bar und ohne Zögern, solange sie uns in unserem Irrtum bestätigen, solange sie uns das Gift aus goldenen Bechern reichen, das zu Anfang wie Nektar mundet, doch sehr bald verheerend um sich greift und den letzten Rest der Sicht in uns vollends raubt. Des gurus Medizin ist oft bitter, wie die Medizin, die uns von der Krankheit löst. Der guru sagt uns: ‚Fange nicht bei den kleinen Dingen des Lebens an, fange an beim Größten, beim Ursprung aller Dinge, groß und klein.‘ Der guru sagt: ‚Werdet demütig, demütiger als das Stroh in der Gasse.‘ Der wirkliche guru ist der Inbegriff der Demut. Er ist die sichtbar gewordene Gnade Gottes. Ohne ihn gibt es keinen Weg, der uns zurück zu Gott, zurück nach Hause bringt.

Wir müssen versuchen, uns der erdrückenden Last unserer falschen Vorstellungen zu entledigen. Wir müssen den Mut haben, unsere eigene Unzulänglichkeit und vollkommene Unwissenheit einzugestehen. Wir müssen die Intelligenz haben, wie Śrīla Prabhupāda uns durch sein eigenes Beispiel gezeigt hat, zu hören. Aber das zu hören, was wert ist gehört zu werden. Wir müssen von dem Munde des echten gurus die Botschaft Gottes hören. Wir müssen Fragen stellen. Wir müssen weiter hören. Ob wir alles verstehen oder nicht alles verstehen. Ob andere kommen, ob andere gehen. Wir müssen bleiben und weiter hören.

Śrīla Prabhupāda spricht alle Bücher in ein Diktaphon. Die ganze Bhagavad-gītā in ihrer Urfassung, so wie sie ist und von großen ācāryas, von der guru-paramparā, der Nachfolge der geistigen Meister verkündet und gelebt wird, übersetzt er für uns und erklärt sie für uns. Und er läßt sie für uns in alle Sprachen der Welt übersetzen, damit alle hören können, um die höchste Vollkommenheit des Lebens zu erreichen. Śrīla Prabhupāda übersetzt und erklärt für uns den wichtigsten Teil der vedischen Schriften, die 12 Bücher des Śrīmad-Bhāgavatam, die Lehren Kṛṣṇa Caitanyas, Nektar der liebenden Hingabe (dem Śrīla Rupa Gosvāmīs Buch Bhaktirasāmṛta-sindhu zugrunde liegt.) Wenn wir nur ein Buch davon lesen und durch dieses Buch den echten ācārya, die selbstverwirklichte große Seele hören, wenn wir Fragen stellen und weiter hören, dann wird uns wirkliches Wissen zuteil werden, Erkenntnis über uns selbst, über diese vergängliche Welt, über die transzendentale Welt, über die Absolute Wahrheit, den persönlichen Gott, Śrī Kṛṣṇa. Wir werden aufhören, uns als Sklaven unserer falschen Meister der Qual der Dummheit zu opfern – durch Tod, Geburt, Alter, Krankheit im immer wiederkehrenden Kreislauf, die fieberhafte Suche nach zerbrochenem Glas hat ein Ende, denn wir werden den Überbringer des kostbarsten Edelsteins, den echten guru zu erkennen beginnen und mit ihm das Leben der Unvergänglichkeit und reinen Erkenntnis, das Leben der sich bis in alle Ewigkeiten steigernden Freude, für die wir alle geschaffen sind.

 

Aussprache des Sanskrit und der diakritischen Zeichen

Die Vokale werden wie folgt ausgesprochen:devotee

a – wie in hat
ā – wie in haben
i – wie in sind
ī – wie in Bibel
u – wie in und
ū – wie in Hut

Die Konsonanten werden wie folgt ausgesprochen:

c – wie tsch; Caitanya also wie Tschaitanya
j – wie dsch; Arjuna also wie Ardschuna
ḥ – (visarga) H-Endlaut: aḥ wie aha
ṁ – (anusvara) wie in singen
ṅ – wie in singen
ñ – wie in laufen mit nachfolgendem j wie in Benjamin
ṣ – wie das englische sh in shine, also Krishna
ś – wie sch; Śrī also Schri
v – wie w; Veda also Weda
y – wie j; Yuga also Juga

 

 

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