Śrī Īśopaniṣad - im HTML Format zum Online Lesen


Sri Isopanisad

von A.C Bhaktivedanta Swami Prabhupāda
 


Śrī Īśopaniṣad | Glossar

Wörterverzeichnis mit Erklärungen

WÖRTERVERZEICHNIS MIT ERKLÄRUNGEN

 
Ācārya – Jemand, der durch beispielhaftes Verhalten lehrt. Der echte geistige Meister.
 
Akarma (auch Naiṣkarma) – Tun, das von dem Kreislauf der Geburten und Tode freimacht.
 
Antaryāmi – Der Herr als uneingeschränkter Teilaspekt im Herzen jedes Wesens. Der Zeuge von all unserem Tun.

Anupaśyati – Sehen, wahrnehmen. Man nennt jemanden so, der die Allgegenwärtigkeit Gottes wahrnimmt. Das kann man nur, wenn man dem vorangegangenen Ācārya, dem vollkommen selbstverwirklichten Lehrer, folgt. Man darf nicht versuchen, mit der Mangelhaftigkeit des bloßen Auges zu sehen, sondern man muß die Wahrheit von einem höheren Ursprung vernehmen.
 
Apāpaviddham – Ein Ausdruck, der besagt, daß Gott nicht sündigen kann.
 
Aparā – Untergeordnete Kraft Gottes. Auch Avidyā genannt.
 
Aparā Prakṛti – Untergeordnete, d.h. stoffliche Kraft Gottes. Die Naturelemente sind: Erde, Feuer, Wasser, Luft, Äther, Geist, Intelligenz und falsches Ego.
 
Apauruṣeya – Nicht von einem Wesen der irdischen Welt geäußert. Von Gott gesprochene Worte.
 
Arcā – Die Erscheinung des höchsten Herrn in Bildgestalt, aus Holz, Stein oder anderem Material gefertigt.
 
Asambhūti – Diejenigen, deren Dasein nicht unabhängig ist.
 
Asura – Diejenigen, die von den Pflichten des Kṛṣṇa-Bewußtseins nichts wissen oder die diese Pflichten vernachlässigen.
 
Ātma-bhūta (auch Brahma-bhūta) – Freudige transzendentale Erkenntnis, daß das Selbst nicht der Körper ist, sondern die Geistesseele. Nach dem Ātma-bhūta (Brahma-bhūta) ist die nächste Stufe das Erkennen unseres Verhältnisses des liebenden Dienens mit dem persönlichen Gott, der der höchste Ātmā, das Höchste Brahman ist.
 
Ātma-hana – Der Mörder der Seele. Derjenige, der es unterläßt, die menschliche Form des Lebens für die Selbsterkenntnis zu nutzen und der deshalb in die Planeten der Finsternis und Unwissenheit eingehen muß.
 
Avidyā – Unkenntnis, vollkommene Unwissenheit.
 
Avyakta – Der Zustand der Nicht-Manifestation, wenn alle Lebewesen in die Wasser der Zerstörung eingegangen sind, für die Dauer einer Nacht Brahmās. Während dieser Zeit bleibt kein Lebewesen sichtbar, obgleich sie geistig in einem Ruhezustand weiterexistieren.
 
Bhagavān – Der Urgrund aller Füllen und allen Glücks, der höchste gestalthafte Gott.
 
Bhakti – Hingebungsvolles, liebendes Gottdienen. In der Bhagavad-gītā wird gesagt, daß man alle Stufen der transzendentalen Weiterentwicklung übertreffen kann, wenn man die Haltung der liebenden Hingabe annimmt. Ohne Bhakti führt keiner der transzendentalen Wege zum Ziel.
 
Bilderstürmer – Diejenigen, die nicht imstande sind zu akzeptieren, daß Gott in Bildgestalten, die dem Anschein nach aus Erde oder Stein hergestellt sind, erscheinen kann. Sie können die unvorstellbare Macht Gottes, durch die Er als Ursprung aller Kräfte stoffliche in geistige Kraft umwandeln kann, nicht als Realität akzeptieren.
 
Brahmā – Das erste Lebewesen. Durch Gott ermächtigt, schafft Brahmā die stofflichen Welten. Er ist ihr oberster Verwalter.
 
Brahma-bhūta – Siehe Ātma-bhūta.
 
Brahmacarya – Das Leben des Schülers nach dem vedischen System, in dem das Zölibat eingehalten wird. Der Schüler ist ganz mit dem Studium und dem liebenden Gottdienen unter der Führung des echten geistigen Meisters beschäftigt.
 
Brahma-jyoti – Ausstrahlung, die vom Körper des höchsten gestalthaften Gottes ausgeht. Um Vollkommenheit in der Erkenntnis der Absoluten Wahrheit zu erlangen, muß man über die leuchtende Ausstrahlung hinausgelangen, um den höchsten gestalthaften Gott in Seiner ganzen Fülle zu erkennen und Ihm in liebender Hingabe ewiglich zu dienen.
 
Brahman – Unpersönliche, nicht-manifestierte Erkenntnis der Absoluten Wahrheit. Die Erkenntnis des Brahman-Aspekts der Absoluten Wahrheit ist nicht vollkommen, wenn man nicht weiter vordringt, um Paramātmā und Bhagavān zu verstehen. Erkenntnis des Brahman kann man mit dem Wahrnehmen der Sonnenstrahlen vergleichen. Derjenige, der nicht nur den Sonnenschein kennt, sondern auch die Sonnenscheibe, weiß mehr und wird mit dem Yogi verglichen. Jemand, der wirklich zum Sonnenplaneten gelangt und dem Sonnengott gegenübersteht, der weiß alles über die Sonne, die Sonnenscheibe und den Sonnenschein,
 
Brāhmana – Die Brahmanen, die Transzendentalwissenschaftler, denen die Verantwortung obliegt, ihre Mitmenschen auf eine geistig höhere Ebene zu führen. Der Rang eines Brāhmana, eines Brahmanen, wird durch außergewöhnliche Wesensgrundzüge und nicht durch Geburt bestimmt.
 
Brahma-randhra – Die höchste Luftschicht, die sich ganz oben auf dem Kopf befindet. Der vollendete Yogi kann seine Seele durch diese Schicht hindurchführen und seinen stofflichen Körper verlassen, um einen überweltlichen anzunehmen, der weder dem Tod noch dem Wandel unterworfen ist.
 
Brahma-saṁhitā – Bedeutende heilige Schrift, den Veden zugehörig, die von Brahmā, dem ersten Lebewesen niedergeschrieben wurde und in der die Aktivitäten von Goloka, dem Reiche Kṛṣṇas, offenbart werden.
 
Buddha – Wirklich gelehrt. Arjuna wurde durch das Hören der Bhagavad-gītā, der Essenz des vedischen Wissens, und durch Verehrung des Herrn, Śṛī Kṛṣṇas, buddha. Buddha (als Substantiv) wird im Śrīmad-Bhāgavatam als eine Inkarnation des persönlichen Gottes angesehen, dessen Erscheinen mit dem Beginn des Kali-yuga zusammentrifft und der allen Menschen die Gewaltlosigkeit lehrte.
 
Garbhodaka-śāyī Viṣṇu – Eine Erweiterung des ersten Puruṣa-Avatār, Mahā Viṣṇu. (Siehe Karanodaka-śayī Viṣṇu.) Garbhodaka-śayī Viṣṇu geht in jedes Universum ein und legt Sich auf dem Garbha-Ozean nieder. Aus Seinem Nabel entspringt der Stengel einer Lotosblume, auf der Brahmā, der Herr des stofflichen Universums, geboren wird.
 
Gopīs – Gespielinnen Kṛṣṇas in Vṛndāvana. Die größten und reinsten Gottgeweihten, die unvergleichlich sind, weil sie sich auf der höchsten Stufe reinster liebender Hingabe zum personenhaften Gott befinden.
 
Govardhana-Berg – Berg in Vṛndāvana, wo Kṛṣṇa Seine transzendentalen Spiele mit den Kühen und den Hirtenknaben offenbarte. Das Wesen von Govardhana besteht darin, daß er nicht verschieden von Kṛṣṇa ist. Die Absolute Wahrheit ist nicht verschieden von Seinem Namen, Ruhm, Land, Seinen Gottgeweihten und Gefährten.
 
Govinda – Ein Name für Kṛṣṇa, der Hirtenknabe, der alle Sinne Erfreuende.
 
Hiranmaya Pātra – Die leuchtende Umhüllung, die die Anhänger des Unpersönlichen daran hindert, den gestalthaften Gott zu sehen.
 
Hiraṇyakaśipu – Der mächtigste Materialist seiner Zeit. Er wollte die materiellen Freuden des Lebens genießen und versuchte, unsterblich zu werden. Er wurde aber von den Klauen Nṛsiṁhas, des Avatāra Gottes, in Halb-Mensch-, Halb-Löwengestalt getötet.
 
Iśāvāsya – In Gott gegründet. Gott als das Zentrum des Seins erkennen. Die Īśopaniṣad unterweist uns, daß keine Handlungen, wie wir sie beispielsweise im Familienleben und in der Politik finden, schaden, solange der Mittelpunkt aller Aktivitäten Gott ist.
 
Jñānīs – Die Menschen wie z.B. die Philosophen und metaphysischen Dichter, die sich dem intellektuellen Spekulieren hingeben, um auf diese Weise die Absolute Wahrheit zu erkennen. Durch Jñāna kann man bis zur Brahman-Erkenntnis der Absoluten Wahrheit vordringen.
 
Kaniṣṭa Adhikārī – Ein Mensch auf der untersten Stufe der Gott-Vergegenwärtigung, der nach den gewohnheitsmäßigen Riten im Tempel oder in der Kirche betet, der aber nicht die verschiedenen Positionen, in denen sich die Gottgeweihten befinden, noch das geistige Wesen Gottes erkennt.
 
Karanodaka-śāyī Viṣṇu (auch Mahā Viṣṇu) – Die gigantische Erweiterung des Herrn, die sich im Ozean der Ursachen, in einem Teil des transzendentalen Reiches niederlegt. Unzählige Universen entspringen den Poren Seines Körpers, wenn Er atmet. Diese Universen bestehen nur für die Dauer eines ausgehenden Atemzuges Mahā Viṣṇus. Das wird alles im Śrīmad-Bhāgavatam erklärt.
 
Karma – Tun, das im Sinne der in den heiligen Schriften vorgeschriebenen Pflichten ausgeführt wird. Durch das Gesetz des Karma erzeugt jede Aktion in der stofflichen Welt eine Reaktion, sei sie nun gut oder schlecht. In der Bhagavad-gītā verheißt Śrī Kṛṣṇa, der höchste gestalthafte Gott, all denjenigen, die sich Ihm bedingungslos hingeben, Erlösung von allen stofflichen Reaktionen.
 
Karma-bandhana – Die Bindung an das materielle Werketun, durch die das unvergängliche Lebewesen gezwungen wird, innerhalb dieser stofflichen Welt von einem Körper zum anderen zu wandern.
 
Karma-yoga – Die Früchte seines Tuns Kṛṣṇa darbringen.
 
Karmis – Diejenigen, die sich der Sinnesbefriedigung und den daraus entstehenden Reaktionen hingeben. Der Karmi will schwer arbeiten und die Früchte seiner Arbeit genießen, ohne Gott, dem Besitzer und Lenker aller Dinge, irgendetwas darzubringen.
 
Kṣirodakaśāyī Viṣṇu – Die Erweiterung des Herrn, die innerhalb des Weltalls der Materie auf einer Insel mit weißem Sand im Milchozean, auf einem Planeten, der Śvetadvīpa genannt wird, weilt. Er ist der Erhalter des Universums, und Er waltet über die Erscheinungsform der Reinheit.
 
Lenker – Gott ist der Lenker. Die individuellen Wesen lenken nur ihre eigenen Körper, aber Gott lenkt alle Körper, und das schließt auch sämtliche Planetensysteme mit ein: Sterne, Monde, die ganze kosmische Manifestation, Zeit, Raum und die Aktivitäten der stofflichen und geistigen Kräfte.
 
Mādhurya – Der überweltliche Austausch innigster Liebe mit dem höchsten persönlichen Gott, wie er von den Gespielinnen Kṛṣṇas, den Kuhhirtinnen von Vṛndāvana erfahren wird. Die sexuelle Anziehung, wie sie diese Stoffeswelt kennt, ist eine pervertierte Reflektion des ursprünglichen transzendentalen Mādhurya-Austausches, der ewiglich in der transzendentalen Welt zwischen dem Herrn und Seinen Ihn liebenden Beigesellten existiert.
 
Madhyam Adhikārī – Gottgeweihte auf der Zwischenstufe des liebenden Dienens, deren ausschließliche Liebe dem höchsten Herrn gilt, die Freundschaften mit den Gottgeweihten schließen, die Unschuldige lehren und die die ausgesprochenen Atheisten meiden.
 
Mahābhāgavata – Großer Gottgeweihter, der alles in Bezug auf den höchsten gestalthaften Gott sieht.
 
Martya-loka – Der Ort des Todes. Damit ist die gesamte vergängliche Welt gemeint.
 
Māyayā apahṛta-jñāna – Die Menschen, die glauben, daß sie selbst Gott sind und die keinen Sinn in der Verehrung irgendeines anderen Gottes sehen. Sie sind jedoch unfähig zu sagen, wie sie unter die Herrschaft der Illusionskraft geraten sind, der Geburt, dem Tod, der Krankheit und dem Alter unterworfen, eingeschränkt durch die Erscheinungsformen der Reinheit, Leidenschaft und Unwissenheit. Wenn Gott auf diesem Planeten erscheint, dann ist Er niemals den stofflichen Gesetzen unterworfen, noch ist Er gezwungen, aufgrund Seines vergangenen Tuns einen Körper anzunehmen wie die gewöhnlichen Lebewesen oder die Māyayā apahṛta-jnāna.
 
Muḍhā – Esel. Dieses Wort wird in der Bhagavad-gītā gebraucht, um diejenigen zu beschreiben, die sich ganz der Sinnesbefriedigung hingeben.
 
Nārada – Der große Weise, der, seine Vīṇā spielend und den Hare-Kṛṣṇa-Mantra singend, durch die Universen wandert. Er wird der ursprüngliche geistige Meister genannt. Viele große Gottgeweihte sind seine Schüler wie beispielsweise Vyāsadeva und Prahlād.
 
Narādhama – Die niedrigsten Menschen. Damit sind die gemeint, die die menschliche Form des Lebens nicht nutzen, um sich wieder Gott zuzuwenden.
 
Nārāyana – Uneingeschränkte Manifestation Kṛṣṇas. Deshalb sind Nārāyaṇa und Kṛṣṇa identisch. Nārāyaṇa existierte vor der Schöpfung und Er erschuf aus Seinem eigenen Wunsch heraus die kosmische Manifestation.
 
Nirguṇa – Ohne Attribute, ohne materielle Eigenschaften. Es bedeutet auch, daß sich die Eigenschaften Gottes jenseits aller Meßbarkeit befinden.
 
Paramātmā (die Überseele) – Die Erweiterung Gottes, durch die Er im Herzen jedes Lebewesens erscheint, um ihnen Erinnern oder Vergessen zuteil werden zu lassen. Die individuellen Seelen sind Ātmā. Der höchste Ātmā, der sie alle lenkt, ist der Paramātmā, die Überseele.
 
Param Brahman – Die Höchste Geistesseele. Param Brahman ist genauso wie die individuellen Lebewesen eine Person. Jedes Individuum ist veranlagungsgemäß eine winzige Geistesseele und Er ist die Höchste Seele, vollkommene Sac-cid-ānanda-vigraha. Die winzigen Brahman-Geistesseelen existieren zur Freude des Param Brahman.
 
Paramparā – Nachfolge der geistigen Meister. Nur durch einen echten geistigen Meister in der autorisierten, lückenlosen Nachfolge, die direkt von Kṛṣṇa zu uns kommt, kann das vedische Wissen erkannt werden.
 
Parā Prakṛti – Die höhere überweltliche Kraft Gottes. Die Lebewesen gehören zur Parā Prakṛti, befinden sich aber unter dem Schutz des Höchsten Wesens. Durch die Berührung mit der stofflichen Natur wird die höhere Natur des Lebewesens durch die stofflichen Erscheinungsformen der Reinheit, Leidenschaft und Unwissenheit zeitweilig bedeckt.
 
Parā Śakti – Die höhere Kraft, die sich von dieser untergeordneten, stofflichen Natur unterscheidet. Die höhere Kraft ist ewig und unvergänglich. Das ist die wahre Natur aller Lebewesen. Auch Parā Prakṛti genannt.
 
Paribhū – Beschreibung Gottes. Der Größte von allen. Niemand ist größer als Er.
 
Prahlād Mahārāj – Der junge Gottgeweihte, der durch Nṛsiṁha, der Halb-Mensch-, Halb-Löweninkarnation Kṛṣṇas, vor den Zugriffen seines dämonischen Vaters Hiraṇyakaśipu gerettet wurde.
 
Prāna Vāyu – Die Bewegung der verschiedenen Luftschichten im Körper. Die Yogis versuchen, diese Luftschichten zu meistern und die Seele zu bewegen, die von einer Luftschicht in die nächsthöhere emporgehoben werden soll.
 
Prasādam – Göttliche Gnade. Die Speise, die Gott dargebracht wird. Prasādam wird von den Gottgeweihten als göttliche Gnade verteilt. In der Bhagavad-gītā sagt der Herr, daß Er Früchte, Gemüse und Getreide von dem echten Gottgeweihten annimmt.
 
Purāṇas – Ergänzende vedische Schriften. Es gibt achtzehn Purāṇas, die für die allmähliche Erhebung der bedingten Seele in ein geistiges Leben bestimmt sind. Sechs Purāṇas sind für diejenigen bestimmt, die sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit, sechs für diejenigen, die sich in der Erscheinungsform der Leidenschaft und sechs für diejenigen, die sich in der Erscheinungsform der Reinheit befinden. Sie gipfelten in dem ‹fleckenlosen Purāṇa›, dem Śrīmad-Bhāgavatam, welches die reife Frucht aller vedischen Schriften ist.
 
Pūrṇam – Ganz vollkommen, der allerhöchste Herr. Es ist ausgeschlossen, daß Er den Gesetzen der stofflichen Natur unterliegt.
 
Puruṣa – Der Genießer, das männliche Prinzip. Einzig auf Gott zutreffend. In Seiner ursprünglichen Form verläßt Kṛṣṇa niemals Vṛndāvana im transzendentalen Reich. Alle Angelegenheiten Seiner verschiedenen Schöpfungen werden von Seinen uneingeschränkten Erweiterungen, von den Puruṣa-Inkarnationen geregelt. Das bedingte Lebewesen versucht als Genießer der Stoffeswelt, den Puruṣa zu imitieren. Aber die wirkliche, unvergängliche Position des Lebewesens besteht darin, ein ewiger Diener Gottes zu sein.
 
Rāsa-Tanz – Das hochheilige und transzendentale Spiel Gottes mit den Gopīs, der liebende Austausch ohne den Rausch der Sinneslust, wie er sich in der stofflichen Welt zeigt. Der Rāsa-Tanz muß von den Lippen eines geläuterten Gottgeweihten kommend verstanden werden.
 
Ṛṣis – Philosophen, Mystiker. Gewöhnlich meint man damit die Denker, die das Absolute durch ihre winzige Hirnkraft zu erlangen versuchen. Sie kommen nur bis zu negativen Definitionen des Absoluten. Die Absolute Wahrheit, der personenhafte Gott, offenbart Sich nur den Gottgeweihten, die sich dem transzendentalen liebenden Dienen hingeben.
 
Rudra – Śiva, der über die stoffliche Erscheinungsform der Unwissenheit waltet. Zur Zeit der Auflösung der stofflicher Welten trägt er die Verantwortung für die Zerstörung.
 
Saguṇa – Mit Eigenschaften. Die Verehrung des persönlichen Gottes wie in der Verehrung Seiner Bildgestalt im Tempel bedeutet nicht, daß Er den Gesetzen der stofflichen Natur untergeordnet ist, obgleich Er Eigenschaften hat und in stofflicher Form erscheint (Holz, Stein usw.) Für Ihn gibt es keinen Unterschied zwischen stofflichen und geistigen Kräften, weil Er der Ursprung und Lenker beider ist.
 
Sākhya – Beziehung der Freundschaft mit dem höchsten Herrn. Diese Beziehung besteht zwischen Arjuna und Kṛṣṇa.
 
Sambhūti – Der absolute gestalthafte Gott, der vollkommen unabhängig ist.
 
Sambhavat – Verehrung des Allerhöchsten Ursprungs.

Sannyāsa – Die Stufe der Entsagung. Sannyāsa bedeutet nicht, in den Dschungel zu gehen und aller Aktivität zu entsagen. Es bedeutet, alles Kṛṣṇa hinzugeben. Sogar ein Haushälter, ein verheirateter Mensch, der in der Welt lebt, kann das tun, wenn er von einem echten Geisteslehrer unterwiesen wird.
 
Sac-cid-ānanda-vigraha – Unvergänglich, wissend und glückselig in vollendeter Gestalt. Der höchste gestalthafte Gott sowie die Lebewesen haben dieses Wesen gemein. Sein Wesen ist unendlich und unerschöpflich, aber Seine wesentlichen Bestandteile sind unendlich klein und begrenzt.
 
Śaṅkara – Ein Ācārya, der sich dem Unpersönlichen hingab und der lehrte, daß das Brahma-jyoti, die Ausstrahlung, die vom Körper Kṛṣṇas ausgeht, das Allerhöchste ist. Obgleich er kein Anhänger des Persönlichen war, gab er doch zu, daß Nārāyaṇa und Kṛṣṇa eins sind und daß Nārāyaṇa der höchste persönliche Gott ist, transzendental gegenüber den stofflichen Erscheinungsformen sich befindend.
 
Śānta – Die überweltliche Beziehung der Ruhe, die neutrale Beziehung zwischen Gott und Seinen Ihn liebenden Beigesellten wie den vier Kumāras, die unablässig über die Herrlichkeit Gottes meditierten.
 
Sinnesgenuß – Ein Leben der Illusion, in dem man versucht, mit dem Körper zu genießen, ohne sich dem Vollkommenen Ganzen hinzugeben.
 
Śrīla Bhaktivinode Ṭhākur – Ein großer Ācārya in der Nachfolge Caitanya Mahāprabhus, Wegbereiter des Kṛṣṇa-Bewußtseins in der heutigen Zeit. Vater von Bhakti Siddhānta Sarasvatī, des geistigen Meisters von A.C. Bhaktivedānta Swāmī.
 
Srīmatam – Ein Vaiśya, Angehöriger des Kaufmannsstandes.
 
Stoffliche Natur – Unerbittliche Gesetze, denen all die, die in dieser stofflichen Welt geboren werden, unterliegen. Aufgrund dieser Gesetze durchwandern sie die verschiedenen Arten des Lebens (sich von einer zur anderen entwickelnd) und leiden in dem sich wiederholenden Kreislauf der Geburten und Tode. Die vedischen Schriften sagen, daß die einzige Hoffnung, diese stoffliche Welt für immer zu verlassen, in der bedingungslosen Hingabe an Kṛṣṇa, die Absolute Wahrheit, liegt.
 
Śuci – Ein geistig fortgeschrittener Brahmane.
 
Śuddham – Der Reinste. Name des höchsten Herrn.
 
Śukadeva Gosvāmī – Der große geistige Meister, der das Śrīmad-Bhāgavatam zum ersten Mal dem Mahārāj Parīkṣit verkündete. Er ist der Sohn Vyāsadevas.
 
Sura – Göttlich. Jemand, der die Verantwortung des Gottesbewußtseins kennt und ausführt.
 
Tri-pāda vibhūti – Die transzendentale Natur, die sich jenseits des Zuständigkeitsbereiches Brahmās befindet. Die höhere Kraft Gottes. Auch Parā Prakṛti genannt.
 
Vaikuṇtha-lokas – Planeten, die sich in der transzendentalen Welt befinden. Die Planeten der Reiche des höchsten gestalthaften Gottes. Die einzigen Orte der Beständigkeit, ohne jede Angst und Beunruhigung.
 
Vātsalya – Beziehung mit Gott in elterlicher Zuneigung, wie sie in Nanda und Yaśodā bestand, die sich der transzendentaler Spiele der Kindheit Kṛṣṇas als Sein Vater und Seine Mutter in Vṛndāvana erfreuten.
 
Vedabādaratā – Diejenigen, die die Veden studieren, um irgendwelche Ergebnisse zu erlangen, wie das Eingehen in den Himmel. Sie werden auch Vidyārata genannt. Die Īśopaniṣad verurteilt sie, weil sie die Veden auf eine nicht-autorisierte Art und Weise studieren, ohne das Ziel der Veden, den persönlichen Gott zu erkennen.
 
Vedisches Wissen – Transzendentale Erkenntnis, von Gott gesprochen und in Form der heiligen Schriften niedergelegt. Vollkommenes Wissen, das durch die lückenlose Nachfolge der geistigen Meister zu uns kommt.
 
Vidyā – Erkenntnis, Wissen.
 
Vikarma – Tun, das unter Mißbrauch unserer Freiheit verrichtet wird. Auch verbotenes Tun, das uns in die unteren Regionen des Lebens führt.
 
Vināśa – Vergängliche stoffliche Manifestation.
 
Virāta-Form – Die universelle Form Gottes. Diese Form ist hauptsächlich für den Anfänger bestimmt, der Kṛṣṇa als höchstes geistiges Wesen nicht verstehen kann. Die Virāṭa-Form ist aus den gesamten stofflichen Bestandteilen des Universums zusammengesetzt und sie wird als der Körper des Herrn wahrgenommen. Sie ist aber nicht Seine unvergängliche Form.
 
Viṣṇu-tattva – Ein uneingeschränkter Teilaspekt Gottes. Diese Erweiterungen Kṛṣṇas sind gleichwertig an Kraft, aber Kṛṣṇa ist der ursprüngliche persönliche Gott. Es können beispielsweise viele Kerzen von einer Kerze entzündet werden und sie sind der ursprünglichen Kerze an Leuchtkraft gleich, aber trotzdem sind sie nicht die ursprüngliche Kerze. Die ursprüngliche göttliche Person, der Ursprung aller Viṣṇu-tattvas, ist Śrī Kṛṣṇa.
 
Vollkommenes Ganzes – Bezieht sich auf den persönlichen Gott.
 
Vṛndāvana – Ort in Indien, an dem vor 5.000 Jahren Kṛṣṇa Seine transzendentalen Spiele offenbarte. Auch Kṛṣṇas Reich im höchsten transzendentalen Planeten, Goloka, wird Vṛndāvana genannt. Der geläuterte Gottgeweihte kann erkennen, daß Vṛndāvana in dieser stofflichen Welt sich nicht vom Vṛndāvana im transzendentalen Reich unterscheidet. Kṛṣṇas Reich Vṛndāvana ist von Ihm Selbst nicht verschieden.
 
Vyāsadeva – Inkarnation Kṛṣṇas, die das gesamte vedische Schrifttum zusammenstellte.
 
Yogīs – Diejenigen, die Yoga (sich mit dem Höchsten verbinden) praktizieren. Der Sinn des Haṭha- und Aṣṭānga-yoga-Systems – Sitzstellungen, Atemkontrolle, Meditation – besteht darin, die Sinne zu meistern und die Form der göttlichen Person im Herzen wahrzunehmen.
 
Yoga-bhraṣṭas – Die Seelen, die von dem Pfad der Selbsterkenntnis abgekommen sind.

 

Ende des Buches Śrī Īśopaniṣad,
die Erkenntnis, die uns Kṛṣṇa,
der höchsten göttlichen Person näherbringt.

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॥ इति ईशोपनिषत् ॥
| iti īśopaniṣat |

॥ ॐ शान्ति शान्ति शान्तिः ॥
| oṁ śānti śānti śāntiḥ |

Lotus - Sri Isopanisad