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Sri Isopanisad

von A.C Bhaktivedanta Swami Prabhupāda
 


Śrī Īśopaniṣad | Ahang

Über die Internationale Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein

ÜBER DIE INTERNATIONALE GESELLSCHAFT FÜR KṚṢṆA-BEWUSSTSEIN

Die Internationale Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein wurde im Juli 1966 von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda in New York gegründet. Die Internationale Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein, auch ISKCON genannt, setzt sich aus Menschen aller Alterstufen und aller Rassen zusammen, die ihr Leben Gott geweiht haben. Unter der kundigen Führung des Geisteslehrers folgen sie den Grundsätzen des Bhakti-yoga, des liebevollen Gottdienens, als Ziel und Sinn des Lebens. Das Zentrum allen Wirkens, das Ziel aller Bemühungen, aller Aufgaben und Arbeiten liegt darin, den persönlichen Gott Śrī Kṛṣṇa zu erfreuen.

A.C. Bhaktivedanta Swami, der von seinen vielen Schülern Śrīla Prabhupāda genannt wird – jemand, zu dessen Füßen (Pada) sich viele Prabhus, d.h. Meister befinden, jemand, den man ewiglich bei den Lotosfüßen Kṛṣṇas findet, ein großer Heiliger – ist ein lauterer Gottgeweihter, und diejenigen Schüler, die seinen Unterweisungen aufrichtig nachkommen, können ebenfalls lautere Gottgeweihte werden. Die Gottgeweihten jedes Zentrums, die die Initiation empfangen haben, leben in städtischen Gemeinschaftssiedlungen (mit Ausnahme von New Vṛndāvana, dem Āśrama der ISKCON, bestehend aus Häusern, Tempeln, Ackerland und Kühen in den Bergen von West Virginia/USA)

Um in einem Zentrum der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein zu leben, muß man bereit sein, den vier Grundprinzipien der Bewegung zu folgen: Kein Fleischessen, keine unzulässigen sexuellen Beziehungen, keine Rauschmittel (auch nicht Kaffee, Tee und Zigaretten) und keine Glücksspiele. Die Schüler Śrīla Prabhupādas gehen ganz im liebevollen Gottdienen auf. Sie chanten (singen und sagen) die heiligen Namen Gottes und stellen ihr Wirken ganz in den Dienst Gottes.

Die praktische Ausübung des Kṛṣṇa-Bewußtseins bewirkt die vollkommene Reinigung des Selbsts. An den Vorlesungen und Vorträgen über das Kṛṣṇa-Bewußtsein, am Unterricht in Bhakti-yoga, wie überhaupt am ganzen Leben und Wirken in den Zentren und Āśramas des Kṛṣṇa-Bewußtseins kann jeder teilnehmen. Es werden keine Mitgliedsbeiträge oder sonstige Gebühren dafür verlangt. Um Gott zu dienen, braucht man nicht in den Wald zu gehen und zu meditieren. Man kann genau da bleiben, wo man ist. Man braucht sich auch nicht den Kopf zu rasieren, wie die Brahmacārīs es tun und die Sannyāsīs, die Mönche, man braucht keinen Dhoti zu tragen und in den Straßen den Gottesnamen zu singen. Man muß allerdings das Bewußtsein ändern, mit dem man seine Tätigkeiten ausübt. Man muß den Früchten seines Tuns entsagen. Man muß das Ergebnis seines Werketuns oder einen Teil davon Gott darbringen. Es gibt so viele Menschen, die im Geschäftsleben stehen, die sich aus den verschiedensten Verpflichtungen, die diese Art des Lebens mit sich bringt, nicht lösen können. Aber das bedeutet nicht, daß sie Gott nicht dienen können. Sie können Gott dienen, indem sie moralisch und mit einem Teil ihrer Zeit oder einem Teil ihres Einkommens die Bewegung des Kṛṣṇa-Bewußtseins unterstützen.

Das Ziel der Hare-Kṛṣṇa-Bewegung liegt darin, so viele Zentren wie möglich zu gründen in allen Teilen der Welt, damit die Menschen praktisch sehen können, wie man in der heutigen Zeit ein geregeltes Leben geistiger Zielrichtung leben kann. Und damit jeder, ganz gleich wo, in welchem Lande oder in welchen Verhältnissen er sich befindet, die Möglichkeit hat, dieses Leben, das uns die Erfüllung bringt, nach der wir seit Ewigkeiten gesucht haben, zu teilen.

Ein weiteres Ziel der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein, das sogar dem des Gründens von Zentren noch vorausgeht, ist die Übersetzung aller bis jetzt erschienenen Bücher Śrīla Prabhupādas und die Veröffentlichung dieser Bücher in die hauptsächlichsten Sprachen dieser Welt und verbunden damit die Vergrößerung der zur Gesellschaft gehörenden Druckerei (ISKCON PRESS) und der Aufbau der sich in Hamburg befindlichen Übersetzungszentrale für alle europäischen Sprachen.

Śrīla Prabhupādas geistiger Meister, Śrīla Bhaktī Siddhanta Sarasvatī Gosvāmī Mahārāj, zeichnete einmal eine Skizze von einer Mṛdaṅga, einer Tontrommel, die gewöhnlich zur Begleitung des Saṅkīrtana, des gemeinsamen Singens der Gottesnamen benutzt wird. Gleich daneben zeichnete er noch eine Mṛdaṅga, aber diesmal weitaus größer als die erste. Er bemerkte dazu: ‹Die kleine Mṛdaṅga, die kann man während des Kīrtana einige Häuser weit hören. Aber die große Mṛdaṅga, die Druckerpresse, die kann man in der ganzen Welt hören.›

Jeder Mensch, der nicht ganz in den Unzulänglichkeiten seiner eigenen Vorstellungen eingesponnen ist, die letztlich alle in vollkommener Unkenntnis über das, was wirklich ist und das, was nur zu sein scheint, gründen, wird augenblicklich die unmittelbare Bedeutung der Lehren Śrīla Prabhupādas erkennen, die für alle Menschen bestimmt sind, ganz gleich welcher Rasse oder Glaubensrichtung sie angehören.

Das Saṅkīrtana, wie man es jetzt in fast allen Teilen der Welt, wo immer es Tempel der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein gibt, sieht, ist keine Modeerscheinung oder irgendeine vorübergehende Begleiterscheinung der Hare-Kṛṣṇa-Bewegung. Es ist das Ziel der ISKCON, die ganze Welt mit dem Saṅkīrtana, mit dem Singen der heiligen Gottesnamen zu überfluten. Das Saṅkīrtana ist die eigentliche Grundlage der Lehren Caitanya Mahāprabhus und somit die eigentliche Grundlage der Hare-Kṛṣṇa-Bewegung.

In den acht Strophen der Śikṣāṣṭakam genannten Unterweisung Caitanya Mahāprabhus finden wir die ganze Essenz der Saṅkīrtana-Bewegung:

‹Gepriesen sei das Śrī Kṛṣṇa Saṅkīrtana, welches das Herz von allem, seit Jahren angesammelten Schmutz reinigt. Es löscht das furchtbare Waldbrandfeuer des bedingten Lebens, der sich ständig wiederholenden Geburten und Tode. Diese Saṅkīrtana-Bewegung wirkt sich segensreich für die ganze Menschheit aus, weil sie den höchsten Segen wie Mondlicht überallhin verbreitet. Sie ist das Leben aller transzendentalen Erkenntnis, sie läßt den Ozean der göttlichen Wonne immer mehr anwachsen und sie läßt uns die Fülle des Nektars der Ewigkeit kosten, nach dem wir uns unablässig sehnen. (Śrī Śrī Śikṣāṣṭakam, 1)

Wir müssen versuchen zu verstehen, daß es sich bei dem Singen und Sagen der heiligen Gottesnamen, ganz besonders wie sie im Mahāmantra, dem großen Mantra der Erlösung – HARE KṚṢṆA, HARE KṚṢṆA, KṚṢṆA KṚṢṆA, HARE HARE / HARE RĀMA, HARE RĀMA, RĀMA RĀMA, HARE HARE – enthalten sind, nicht um irgendwelche Wortzusammenstellungen dieser Welt handelt. Kṛṣṇa und Rāma sind absolute Namen Gottes, die nicht irgendein Mensch erfunden hat, um damit ein unbekanntes Etwas zu titulieren. Kṛṣṇa und Rāma sind Namen des lebendigen Gottes, der das höchste individuelle gestalthafte Wesen ist, der Ursprung aller Ursprünge, der durch die Kraft Seiner unvorstellbaren Allmacht von Seinem Namen, von Seinen Aktivitäten nicht verschieden ist. Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu, der Kṛṣṇa Selbst ist und der aus Seiner motivlosen Barmherzigkeit heraus vor nur 500 Jahren in dieser Welt als lauterer Gottgeweihter sichtbar wurde, um allen gefallenen Jīva-Seelen durch das Saṅkīrtana-yajña Gnade zu erweisen, sagt in Seinem Śikṣāṣṭakam:

‹O mein Herr! Nur Dein heiliger Name bringt alle Segnungen über die Lebewesen, und deshalb hast Du Hunderte und Millionen von Namen wie Kṛṣṇa und Govinda. In diese transzendentalen Namen hast Du alle Deine transzendentalen Kräfte eingehen lassen und es gibt keine starren Regeln, diese heiligen Namen zu singen. O mein Herr, Du hast es gütigerweise durch Deine heiligen Namen für uns so leicht gemacht, Dir näherzukommen, aber unglücklicherweise ziehen mich diese heiligen Namen nicht an. (Śrī Śrī Śikṣāṣṭakam, 2)

Da Gott von Seinem Namen nicht verschieden ist, können wir direkt, durch das Singen und Sagen Seines heiligen Namens, mit Ihm Verbindung aufnehmen. Und da Er ständig auf unsere Umkehr wartet, um uns mit dem höchsten Geschenk des Lebens zu beglücken, ist Er, sobald wir auch nur ein wenig Aufrichtigkeit zeigen, augenblicklich bereit, uns entgegenzukommen. Gehen wir auch nur einen Schritt auf Gott zu, kommt Er uns sofort zehn Schritte entgegen. In den heiligen Schriften steht geschrieben, daß jeder, der auch nur einmal aufrichtig den Namen Kṛṣṇa sagt, von mehr Sünden befreit wird, als er überhaupt imstande ist, jemals zu begehen. Das Wort Sünde kommt von sondern. Abgesondert sein von Gott ist die einzige Sünde, die es gibt.

Wenn wir ein wenig in die unermeßliche Tiefe der Philosophie des Kṛṣṇa-Bewußtseins eindringen, dann beginnen wir zu erahnen, mit welchem Segen die Menschheit beglückt wird, wenn sie mit den transzendentalen Klangschwingungen des Mahāmantra in Berührung kommt, welches von den Saṅkīrtana-Gruppen der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein in aller Welt verbreitet wird. Die leidende Menschheit, verstrickt in die Fesseln ihrer abgrundtiefen Unwissenheit, sieht in den von echter Freude erfüllten Gottgeweihten in ihren lachsfarbenen Dhotis und farbenprächtigen Saris nur bizarre Außenseiter, eine weitere Entartung der heutigen Zeit, etwas, das man bestenfalls duldet, aber etwas, dem man sich keinesfalls aufschließt, weil man ja, wie man glaubt, weiß, worum es sich handelt. Aber selbst diese Zweifler können die praktischen Ergebnisse, die von der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein in allen Teilen der Welt erzielt werden, nicht übersehen. Denn jeder Mensch, der sich dem Kṛṣṇa-Bewußtsein aufschließt, entwickelt automatisch alle guten Eigenschaften und Charakterzüge, die man gewöhnlich und dann auch nur teilweise, bei ganz außergewöhnlichen Menschen vorfindet.

Wenn Menschen, die vorher jeden Halt verloren hatten, als Rauschgiftsüchtige, Alkoholiker und Kriminelle ihr Leben sinnlos fristeten, durch das Kṛṣṇa-Bewußtsein plötzlich zu verantwortungsvollen, pflichtbewußten Menschen höchster Charakterbildung werden, dann ist das letztlich nur eine Nebenerscheinung, die das Erwachen des ursprünglichen reinen Bewußtseins, das Wiederentdecken der eigentlichen Identität, begleitet. Das Kṛṣṇa-Bewußtsein ist nicht zu vergleichen mit den oberflächlichen Hilfestellungen, die man im Namen der Nächstenliebe seinen Mitmenschen gewährt. Jemanden vorübergehend aus seiner Bedrängnis zu befreien, damit er um so schneller in ähnliche Situationen gerät, verrät einzig das geringe Maß wirklicher Erkenntnis, die sich hinter dieser Hilfestellung verbirgt. Man hilft der äußeren Hülle und vergißt den Kern, auf den es ankommt. Man zieht dem Ertrinkenden den Anzug aus und schwimmt damit triumphierend zum Ufer zurück. Der Beifall der verblendeten Menschen ist einem gewiß, die in ihrer Verwirrung das Äußere für das Innere halten, das Unwesentliche für das Wesentliche. Aber der Mensch, auf den es ankommt, ist dem Ertrinken preisgegeben. Ein Mensch der Erkenntnis wendet sich der eigentlichen Substanz zu.

Das Kṛṣṇa-Bewußtsein löst alle Probleme des Lebens, weil es sich unserer wirklichen Identität zuwendet, die weder darin besteht, daß wir uns als Amerikaner, als Deutsche oder Russen, als Schwarze oder Weiße bezeichnen, als Christen oder Buddhisten, Hinduisten oder Atheisten. Geistesseele ist unsere wirkliche Identität, Diener Gottes, wesentliche Bestandteile des Höchsten, untrennbar mit Ihm verbunden. Darin besteht unsere Brüderlichkeit, daß wir alle Söhne des EINEN Vaters sind. Daraus entwickelt sich der Weltfrieden, daß wir alle das Eigentumsrecht unseres Vaters anerkennen, der der Schöpfer aller Dinge ist. Darin liegt die Vollkommenheit des Lebens, daß wir uns Ihm wieder zuwenden mit dem unsäglichen Verlangen, Ihm liebevoll dienen zu wollen und damit der ganzen Menschheit und allen Wesen überall.

 

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